Montag, 29. November 2010

Olivenbäume im Schnee


Meine Olive hat bislang immer in meiner Wohnung bzw. das letzte Jahr im Treppenhaus überwintert. Im letzten Jahr hat sie aber auch Minusgrade unbeschadet überstanden. Erst als die Temperaturen plötzlich stramm gegen -18 °C marschierten wurde mir die Sache zu heikel und ich habe sie schnell in den Hausflur gebracht, wo sie bis Ende April auf den Sommer wartete.

Nun hat es in diesem Jahr plötzlich schon Ende November geschneit und meine beiden Bäumchen haben das erste Mal, seit sie in meinem Besitz sind, Schnee fühlen dürfen. Ich habe den Eindruck, sie haben ihn unbeschadet überstanden und fühlen sich noch immer pudelwohl!

Ich denke daher, ich werde sie auch dieses Jahr im Garten lassen, bis die Temperaturen richtig eisig sind bzw. unter -10°C fallen. Ich habe einfach das Gefühl, dass ein wenig Frost den Bäumen besser bekommt, als ein komplett lauer "Hausflurwinter".

Vielleicht hat ja einer meiner Leser ähnliche Erfahrungen gemacht?

Samstag, 27. November 2010

Der erste Schnee


Der erste Schnee des Jahres ist nun gefallen, und mit ihm auch die Temperaturen. Konstant bleibt das Thermometer unter 0°C und mir scheint, der Garten würde dieses Jahr pünktlich zum morgigen 1. Advent die Stimmung von "herbstlich" auf "winterlich" wechseln.

Auf dem Gemüsebeet steht noch ein Kopf Wirsing und ein Weißkohl, der Mangold wächst auch noch, ist aber abgeerntet. Die Cosmeen, Ringelblumen und die Kapuzinerkresse sind jetzt komplett erfroren, nun blüht nichts mehr, dafür bedecken die erfrorenen Pflanzenteile meiner Einjährigen nun die Erdoberfläche meiner Beete.

Normalerweise breite ich auf dem Gemüsebeet ein Gartenvlies aus bevor es friert, das habe ich aber dieses Jahr verpennt. Zum Glück ist nun der Schnee da und deckt alles zu, das funktioniert auch und verhindert Kahlfröste.

Samstag, 20. November 2010

Teetrinken


Auf meinen letzten Eintrag reagiert meine Umfeld sofort. Alle meine Freunde waren besorgt, ich bekam doppelt so viele Anrufe wie sonst und wurde ständig in den Arm genommen. Das ist natürlich schön.

Trotzdem habe ich jetzt ein schlechtes Gewissen, weil alle denken ich würde bitterlich weinend oder nur griesgrämig nörgelnd den November verbringen. Neeeiin! So schlimm ist es auch nicht, wirklich nicht. Ich verspreche, ich werde einfach weniger aus dem Fenster schauen. Und ich kann versichern, ich habe sie auch: diese gemütlichen Novemberstunden. Für gemütliche Tage reicht's zur Zeit nicht, aber hier und da eine Stunde schaffe ich auch.

Also, sorgt euch nicht. Ich trinke ja Tee. Und ich backe auch Plätzchen. Das tu ich tatsächlich. Ich backe immer wie eine Verrückte, nachts, vor dem einschlafen, gegen den Stress. Und dann ist alles - ehrlich, versprochen! - halb so schlimm und das Wetter furchtbar gemütlich.

Donnerstag, 18. November 2010

November


Ja ja, man kann mir ja viel erzählen, dass der Herbst wunderschön sei und besonders der November. Natürlich, das kann er sein, und schlechtes Wetter kann auch toll sein. Wenn man zuhause nichts zu tun hat außer Teetrinken und Plätzchen backen und einen Kamin hat vor dem man hocken kann. Ich städtisches Gartenmädchen wache aber im November morgens auf und der Blick aus dem Fenster zeigt eine mausgraue, hässliche, kalte, nasse Stadt die einfach garnicht einladend ist. Zurück in die warme Koje kann ich auch nicht, also muss ich raus aus den Federn und rein in den ekligen Novembertag.

Nein, bringen wir es doch mal auf den Punkt: eigentlich ist der November scheiße. Ich freu mich schon auf den Dezember, da wird dann das elendige, nassgraue, fürchterliche kalte Wetter durch die ganze Weihnachtsdekoration irgendwie überdeckt. Dann wird's hoffentlich wirklich gemütlich...

Mittwoch, 17. November 2010

Verborgene Schönheiten


Irgendwas Schönes kann man im Garten immer finden, wenn man es drauf anlegt - und das tu ich als Gärtnin, besonders zu dieser Jahreszeit, natürlich auch. Ich lege es absolut drauf an!

Deshalb habe ich ein paar Fotos von den unzähligen Samenständen in meinem Garten gemacht. Wie wunderschön sie sind sieht man erst, wenn man sie genau betrachtet. Das tut man leider viel zu selten, besonders bei den eher unpopulären Pflanzen, die nicht darauf gezüchtet - oder dafür bekannt- sind, auch verblüht noch spektakulär auszusehen. Das obere Foto zeigt zum Beispiel die Samenstände des Beifuss, der bei mir im Garten überall wild wächst.


Welche Pflanze an dieser unbekannten Schönheit hängt weiß ich leider nicht mehr.


Diese Samenstände kommen - unschwer zu erkennen - vom Wehrmut.


Diese lustigen Puscheln bildet die verrückt wuchernde, wilde Clematis im Winter. Sie sieht großartig aus, gerade im kahlen Geäst von Bäumen oder Büschen.


Diese Samenstände kommen von meinem Majoran.


Diese Glocken trägt mein geliebter Muskatellersalbei.


Das Foto ist schon ein paar Wochen alt. Es zeigt die Samenkapseln der "Traumfrau" Nachtkerze.



Ganz faszinierend sind die roten Beeren einer mir unbekannten Ranke, die allsommerlich versucht alles in meinem Garten zu überranken. Am Zaun ist sie mir stets herzlich willkommen, denn sie begrünt ihn den Sommer über und schmückt ihn ab Oktober mit diesen roten Perlen.

Montag, 15. November 2010

Schnelle Mirabelle


Im Herbst kann sich meine Mirabelle anscheinend nicht schnell genug ihres Sommerkleides entledigen. Sie reißt es sich förmlich vom Leibe: eben noch grün, bekommt sie, so scheint es mir, in sekundenschnelle strahlend gelbe Blätter. Einen Augenblick später, gewissermaßen von einer Sekunde auf die andere, hat sie sich dann komplett entkleidet und steht ohne Blätterzier, splitterfasernackt, in meinem Garten.


Unglaubliche ist, dass sie dafür tatsächlich fast nur 3 Wochen brauchte. Ich kann mich leider nicht mehr erinnern, ob sie immer so schnell aus ihrem Kleide schlüpfte.

Sonntag, 14. November 2010

Die letzten Mohikaner



Ich finde es völlig in Ordnung, wenn im November der Garten kein Blütenmeer ist. Es ist November, das darf man auch sehen! Ein paar letzte Blüten gibt es zu meinem Erstaunen aber trotz der Jahreszeit noch. Ganz besonders finde ich den Borretsch, ich hatte nicht damit gerechnet, dass er nun noch zu blühen beginnt. Ich meine sogar, diese Pflanze hätte im Frühling bereits geblüht... zwei Blüten in einem Jahr bei Borretsch - kann das sein?

Das Blühwunder des Sommers sind die vielen selbstgezogenen Cosmeen, sie blühen noch immer ununterbrochen und sind voll von Knospen. Ob noch alle Knospen aufblühen können ist natürlich eine Frage der Temperaturen. Die bisherigen, bis auf wenige Ausnahmen eher leichten Fröste, haben sie vertragen.

Die Kapuzinerkresse und die Calendula tragen ebenfalls noch Blüten und leuchten unwahrscheinlich. Genauso die Schafgarbe, die noch vereinzelt blüht.

Donnerstag, 11. November 2010

Die zweite Ernte des unglaublichen Kohls


Nachdem ich vor 2 Wochen das letzte Mal in diesem Jahr Mangold ernten konnte, ging es nun weiter mit meinem Kohl.

Es ist ein ganz unglaublicher Kohl, von dem ich nun berichten möchte:
Ich habe ihn im Mai des Jahres 2009 in Frankfurt bei einem Gemüsehändler gekauft. Es waren zwei Weißkohl- und zwei Wirsingpflänzchen. Diese setzte ich liebevoll in mein Gemüsebeet, wo sie auch langsam und bedächtig wuchsen, allerdings einfach keine Köpfe bildeten.

Im letzten Herbst erntete ich die wenigen wirr abstehenden Blätter der Pflanzen, indem ich sie einfach abschnitt und den Stil mitsamt der Wurzel in der Erde lies. Ich dachte mir, dass es das ökologisch sinnvollste wäre, wenn sie dort einfach über den Winter verrotteten. Wegen des umliegenden Wintersalats lag auf den Stängeln ein Gartenvlies, was aber eher zufällig geschah.

Die Überraschung war im Frühling groß, als ich entdeckte, dass drei von vier Pflanzenstielen den Winterüberlebt hatten und austrieben. Man muss sich das einmal vorstellen: aus den blattlosen, höchstens 4 Zentimeter langen Stängeln sprossen frische Blätter! Das weckte natürlich meine Neugier und sie durften im Gemüsebeet bleiben. Vermutlich war es ein Dank von ihnen, dass sie daraufhin gigantische, feste Köpfe bildeten, die ich nun, im 2. Jahr, ernten kann.

Ich habe bislang noch nie davon gehört, dass Kohl zweijährig ist. Dass er den Winter überstehen kann war mir bekannt, aber dass das auch komplett abgeerntet geschieht, das ist mir neu. Ich konnte also meinen Kohl in zwei Jahren beernten und freu mich doppelt. Das kannte ich bislang nur von Mangold!

Mittwoch, 10. November 2010

Puderzuckergarten


Vor zwei Tagen hat es in der Nacht gefroren. Das ist nicht das erste Mal, aber die bisherigen, früh am Morgen endenden Nachtfröste, sind mit dem vergangenen nicht vergleichbar.

Zu meinem großen Glück hatte ich morgens kurz Zeit in den Garten zu laufen und dort, mit frierenden Fingern, ein paar Fotos zu machen. Richtige Frostschäden gibt es noch nicht, die Kapuzinerkresse hat, wie man sieht, zum Teil erfrorene Blätter, ist aber nocht nicht komplett erfroren. Das Schmuckkörbchen scheint in seiner Blühfreudigkeit auch ungebrochen.

In den schattigen Teilen des Gartens war, gegen Mittag, noch immer alles bedeckt von Rauhreif, es sah aus, als wäre mein Garten mit Puderzucker überzogen! Inzwischen sind die Temperaturen auch wieder milder und die Nächte scheinen frostfrei zu sein.

Montag, 1. November 2010

Regenwetter


Obwohl ich bekanntlich ein gartensüchtiges Mädchen bin, ziehe ich mich bei kühlem, herbstlichen Regenwetter am liebsten in meine trockene und mollig warme Wohnung zurück. Dort trinke ich ganz viel Kräutertee oder Kaffee und lesen nochmal alle Gartenbücher durch, anstatt mich in das nasse Wetter zu wagen und zu gärtnern.

Alle paar Tage jedoch muss ich in den Regen hinaus um mir neue Blumen gegen den Herbstblues zu holen. In meiner Wohnung beweisen sie enorme Leuchtkraft und bringen mir ein wenig Sonne in die grauen Stunden - ich wäre bei schlechtem Novemberwetter verloren ohne meine Kapuzinerkresse!

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