Freitag, 24. Dezember 2010

Wo wir schon beim Thema Weltrettung sind...


möchte ich mal gleich das Weihnachtsfest und den anstehendes Jahreswechsel zum Anlass nehmen, kurz vom Weihnachtsgebäck, der heimeligen Dekoration und dem wohligen Feste abzulenken, und daran zu erinnern, dass es noch unglaublich viel zu tun gibt.

Natürlich haben wir auf unseren Fensterbänken, Balkonen, Hinterhöfen oder Gärten wunderschöne, ökologische kleine Paradiese geschaffen. Wir kaufen auf dem Wochenmarkt oder greifen im Supermarkt nurnoch zur Biomilch. Aber es gibt da draußen noch eine Menge zu tun. Drastisch zeigen dies die Bilder von Chris Jordan.


Er schreibt dazu: "These photographs of albatross chicks were made in September, 2009, on Midway Atoll, a tiny stretch of sand and coral near the middle of the North Pacific. The nesting babies are fed bellies-full of plastic by their parents, who soar out over the vast polluted ocean collecting what looks to them like food to bring back to their young. On this diet of human trash, every year tens of thousands of albatross chicks die on Midway from starvation, toxicity, and choking. To document this phenomenon as faithfully as possible, not a single piece of plastic in any of these photographs was moved, placed, manipulated, arranged, or altered in any way. These images depict the actual stomach contents of baby birds in one of the world's most remote marine sanctuaries, more than 2000 miles from the nearest continent."

Wir alle können an der Weltrettung mitarbeiten. Zum Beispiel können wir den Menschen helfen, die heute, an unserem Heiligabend, verfolgt, getötet, entführt oder gefoltert werden. Ohne einen Cent zu zahlen, ohne irgendwo Mitglied zu werden - zum Beispiel durch die Teilnahme an einer der vielen Brief und Emailaktionen bei amnesty international


Wer sich für die Umwelt einsetzen möchte der kann dies nach dem Motto "Taten statt Warten" bei Greenpeace tun. Tierschutz betreibt auch der in meinem Blog bereits erwähnte Naturschutzbund.

Wem der Glühwein nach all dem nicht mehr schmeckt, der hat bislang mit rosaroter Brille gelebt. Aber ich kann ihn beruhigen: es kann ja keiner die Welt alleine retten. Nur wir alle zusammen, wir können das schaffen.

Und außerdem - was den Glühwein betrifft - während man die Welt rettet kann man sich ja trotzdem ein wenig Mut antrinken oder beim Weihnachtsessen stärken. Das widerspricht sich garnicht, finde ich. Weltrettung ist nämlich ein anstrengendes Unterfangen. Na und? Wenn wir nicht verzagen, sondern weiter kleine Schritte gehen, dann ist schonmal ein großer Schritt gemacht.

Ich wünsche allen Gartenmädchen - und Jungs, allen Lesern mit oder ohne grünen Daumen ein frohes Fest und ein glückliches neues Jahr!

Montag, 13. Dezember 2010

Weltrettung und Singvögel


Ich kenne einen großartigen Menschen. Er wollte in jungen Jahren, als ihn die Erwachsen noch nicht desillusioniert hatten, die Welt retten. Sein Plan war damals, dies über die Naturforschung und den Umweltschutz zu tun. Er engagierte sich bei Greenpeace und verbrachte seine Zeit mit der Ornithologie, der Vogelkunde. Inzwischen ist er ein wunderschöner, erwachsener Mann und lebt sein Bedürfnis nach Weltrettung in einem anderen Bereich aus. Geblieben ist ihm aber trotzdem ein großes Grundlagenwissen über die regionale Vogelwelt. Er ist deshalb auch mein Ansprechpartner wenn ich Fragen zur Vogelfütterung oder Nistkästen habe. Darüber hinaus ist er auch mein Ansprechpartner, wenn ich mal wieder einen besonderen Vogel in meinem Garten gesehen habe und gerne seinen Namen wüsste.

Bislang war die Bestimmung der Vögel oft recht schwierig. Das soll künftig anders werden. Ich habe mir Literatur besorgt. Und eine CD mit den Stimmen von Singvögeln. Diesen Vogelgesang habe ich nun auf meinen Ipod gepackt und höre ihn tagein tagaus statt der gewohnten Musik.

Denn immer wieder wurmt es mich, wenn ich meine Vögel nicht erkenne. Genauso große Lücken habe ich bei Insekten, bei Schmetterlingen, Käfern, Spinnen, Würmern und Schnecken. Da ich saisonal bedingt nicht gärtnern kann, werde ich eben diesen Winter über mein Hauptaugenmerk auf alles, was im Garten so kreucht und fleucht, legen.

Vielleicht hat ja jemand eine Empfehlung für mich, welches Buch über Insekten besonders empfehlenswert ist?

Samstag, 11. Dezember 2010

Was bei Gartensehnsucht hilft


Im Winter spielt sich alles in der Wohnung ab, auf Grund des Frostes ist Gartenarbeit schwer und völlig überflüssig, das sehe ich ein. Ich habe daher im Laufe meiner wenigen Jahre als Gärtnerin viele Überwinterungsstrategien entwickelt, die gut bei der Sehnsucht nach meinem liebsten grünen Fleckchen Erde helfen. Die Sehnsucht und die ersten Entzugserscheinungen beginnen nämlich, wirklich!, schon jetzt bei mir.

Eine Möglichkeit, die bei mir verfressenem Gartenmädchen bestens funktioniert: ich packe den Garten, seinen Duft und seine Aromen, auf den Teller.

Heute morgen war es der Frühstücksteller. Auf ihm lag mein Brötchen und darauf war eine köstliche Konfitüre aus Quitten, Kürbis und Thymian. Sie ist ein Geschenk - ich kann der talentierten Marmeladenkocherin nur ein großartiges Gefühl für Aromen bescheinigen! - und mir ging es gleich ein bisschen besser.

Wer denkt, wenn er das leichte, sommerliche Aroma von Zitronenthymian im Mund hat, noch daran, wie lang der kommende Winter sein wird?

Eine weitere gute Möglichkeit ist, sich Blumen in die Wohnung zu hohlen. Je dunkler die Jahreszeit, desto intensiver sollten sie sein. Vor zehn Tagen habe ich diese wunderschöne Amaryllis geschenkt bekommen. Sie steht nun auf meinem Esstisch und hilft wunderbar. Ein solch imposantes, knalliges Gewächs wäre in meinem Garten völlig fehlplaziert. In meiner Wohnung, zur dunklen Jahreszeit, ist sie aber super.

Donnerstag, 9. Dezember 2010

Vögel richtig füttern


Die Winterfütterung von Vögeln ist ein Thema, über das sich fast jeder Gärtner schon Gedanken gemacht hat. Ich hatte, um ehrlich zu sein, bislang keine Ahnung davon. Ich habe im Winter stets ein paar Meisenknödel im Garten aufgehängt. Manche Leute sagten mir dann, das sei gut für die Vögel, manche warnten, dass sei eher schädlich. Welche der beiden Positionen ist richtig?

Weiterhelfen konnte bei dieser Frage NABU, der Naturschutzbund, der auf seiner Internetseite Informationen zur Vogelfütterung bereitstellt.

Ein Punkt wird dort gleich klargestellt: "dass die Winterfütterung keine Vogelart vor dem Aussterben rettet. Die Vögel im Winter zu füttern ist eine schöne Tradition und macht es möglich, die Tiere ganz aus der Nähe zu beobachten. Das ist für Kinder und Erwachsene ein schönes – und lehrreiches – Schauspiel“, so Hannes Huber vom NABU Baden-Württemberg. Mit der herkömmlichen Vogelfütterung werden 10-15 verschiedene Vögel versorgt, deren Populationen ohnehin stark genug ist. Mit anderen Worten: man rettet keinen Vogel vor dem Aussterben - will man mal vom Haussperling absehen. Die Vögel, die tatsächlich geschützt werden müssen, nutzen unsere Futterstellen nicht, so der NABU.

Damit ist schonmal klar, dass die Vogelfütterung weder schädlich noch lebensrettend ist, sondern einfach schön für uns Menschen. Also kein Thema, in dem es um Weltrettung oder Weltuntergang geht, sondern es ist, wie die meisten Dinge, viel simpler. Es wäre auch viel zu schön um wahr zu sein, wenn man mit ein paar billigen Meisenknödeln die Vogelwelt retten könnte, nicht wahr?

Was gilt es aber zu beachten?
  1. Die Futterstellen (gilt besonders für Vogelhäuschen) sollten sauber sein bzw. regelmäßig gesäubert und ggf. desinfiziert werden. Wem es dafür an Zeit oder Lust fehlt, sollte es einfach lassen und auf andere Darreichungsformen ausweichen, finde ich.
  2. Niemals altes Brot verfüttern (Was für den Menschen gut ist, ist es nicht automatisch auch für ein Tier. Laut NABU quillt Brot im Vogelmagen auf und sorgt damit für Probleme.)
  3. Niemals unsere eigenen Lebensmittel (Salzkartoffeln, gesüßtes/gewürztes Müsli usw.) verfüttern. Natürlich auch nicht das Futter unserer Haustiere (Katzenfutter etc.)
  4. Den Vogelfutterplatz so aussuchen, dass er von den Vöglen gefahrlos benutzt werden kann. Das bedeutet, dass keine Gefahrenquelle (z.B. Glasscheiben) in der Nähe ist und sich Katzen oder andere Jäger nicht unbemerkt anschleichen können.


Damit bleibt also nurnoch die Frage, welcher Vogel mit welchem Futter gefüttert werden sollte. Hier kann man ganz grob unterscheiden zwischen Körnerfressern, zum Beispiel Finken, Spatzen und Ammern sowie Weichfutterfressern wie Rotkehlchen, Meisen, Amseln und Zaunkönige. Die Weichfutterfresser mögen Rosinen, Obst, Haferflocken, Kleie oder die beliebten Meisenknödel. Körnerfresser futtern Sonnenblumenkerne oder die Freiland-Futtermischungen. Wer also eine bunte Vogelmischung bei seiner Mahlzeit beobachten will, sollte beides füttern.

Wer "nur" ein paar Meisenknödel aufhängt oder überhaupt nicht füttert - kein Problem. Viel entscheidender ist, und darauf weist auch der NABU ausdrücklich hin, den Garten das ganze Jahr über vogelfreundlich zu gestaltet und bewirtschaften. Vogelschutz ist eben nicht, von weihnachtlichen ich-rette-die-Welt-Gefühlen beflügelt sich das Schauspiel der Vogelfütterung zu gönnen. Viel sinnvoller ist es, z.B. auf den englichen Rasen und die Thuja-Hecke zu verzichten und diese durch tierfreundlichere Gehölze zu ersetzen. Wer den Sommer über auf Schneckenkorn und Pestizide konsequent verzichtet (Insekten und Schnecken sind eben auch Vogelfutter!), leistet immernoch den größten Beitrag zum Vogelschutz.

Nachtrag: wie ich gerade gesehen habe, hat sich vor drei Stunden auch Teichrose von dem Blog Jungfer im Grünen mit dem Thema Vogelfütterung beschäftigt. Dort wird das großartige "Vogelhäuschen für lau" vorgestellt, dass ich so gut finde, dass ich es keinem meiner Leser vorenthalten will! Sicherlich ist es eines der Häuschen, die ein wenig Pflege und regelmäßige Reinigung brauchen - das schmälert es jedoch keineswegs! Also ran an den Joghurt und losgebastelt...

Mittwoch, 1. Dezember 2010

less is more...


...gilt für alles, was mit Weihnachten zu tun hat. Glühwein, besonders Glühwein mit Schuss, Kekse (leider), Weihnachtsschokolade und Dekoration. Dekoration besonders. Ganz besonders. Ganz ganz ganz besonders!

Zur Zeit ist die Weihnachtsdekoration der Gärten ein riesen Thema, das in vielen Gartenblogs behandelt wird. Eigentlich halte ich mich aus diesen Deko-Debatten heraus, aber aus aktuellem Anlass will ich das heute einmal anders handhaben. Denn gegen meine Gewohnheit, meinen Pflanzen die saisonale Gestaltung zu überlassen, habe ich den Garten weihnachtlich geschmückt: Meine Mirabelle zieren seit dem 1. Advent ein paar alte Christbaumkugeln und Reststücke von rotem Schleifenband.

Das ist absolute low budget Dekoration, die keine Stromkosten verursacht und im Dunkeln unsichtbar ist. Aber ich mag diesen Schmuck, gerade weil er so dezent ist...

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