Der Sommer- oder Schmetterlingsflieder, lateinisch Buddleja, ist unfassbar beliebt. Kein Wunder! Er eignet sich gerade für kleinen Gärten und Hinterhöfe, wächst aber auch hervorragend in Kübeln auf Terassen oder Balkonen. Er blüht und blüht in allen rosa- und Lilatönen und ist für Puristen auch in weiß erhältlich, er ist anspruchslos und wüchsig. Wer ein solches Exemplar besitzt darf sich jedoch nicht nur über Massen an Schmetterlingen zu Blütezeit freuen, sondern kommt auch nicht drum herum, ihn im Februar zu schneiden.
Ich habe immer großen Respekt vor dem Rückschnitt von Bäumen und Sträuchern jeder Art gehabt. Im letzten Jahr hat sich das geändert: durch meinen Sommerflieder. Der musste nämlich zurückgeschnitten werden, und so machte ich mich, angstschlotternd, daran in zu kürzen.
Anleitungen dafür finden sich im Internet viele, besonders ermutigend war jedoch das Video des unvergleichlichen Dieke van Dieken. Nach diesem Video bleiben eigentlich auch keine Fragen mehr offen. Also - ran an die Gartenschere.
Beim schneiden sollte man darauf achten, dass die Zweige wirklich geschnitten, und nicht gequetscht werden. Außderdem sollten die Zweige leicht schräg geschnitten werden, die Schnittstelle sollte immer so liegen, dass der Regen an ihr abläuft und sie nicht voll trifft. Das ist wichtig, um die kleinen Wunden, die wir mit dem Rückschnitt verursachen, vor Bakterien, Krankheiten und Fäule zu schützen. Einige Gärtner schützen die Schnittstellen zunächst mit kleinen Töpfchen, die sie trocken halten. Man sollte bei dieser Technik jedoch darauf achten, dass der neue Austrieb nicht gestört ist.
Ist der Schnitt getan, sieht der Strauch zunächst wirklich traurig aus. Das ist aber wenige Monate später, wenn er seine 4 Meter Wuchshöhe erreicht hat, schnell vergessen. Und garantiert wird der Sommerflieder durch unermütliches Blühen auf den Rückschnitt reagieren!
Die Zweige vom Rückschnitt schneide ich mir immer nochmal zurecht und bewahre sie auf. Gärtner brauchen immer Zweige, in alle Größen, für einfach alles. Zum Abstützen der Ritterspornblüten, zur Anzucht von Kapuzinerkresse, als Rankgerüst für meine Bohnen oder als Stütze für die Erbsen.