Dienstag, 25. Januar 2011
10 Monate Superschmelz
Es ist kalt in meinem Garten, der Abend beginnt früh, die dunklen Stunden dehnen sich. Ich kann mir in diesen Tagen kaum vorstellen, dass ich mal in einem Sommerkleid in meinem Garten sitzen konnte, dass ich den Schatten suchte, weil es so heiß war. Aber ich weiß, dass die ersten Frühlingsblüten unter der Erde warten.
Aber es warten nicht nur die Schneeglöckchen auf mich, sondern auch eine ganze Menge Gemüse aus meinem Garten. Es ist eingekocht und schmeckt noch immer, wie am Tag der Ernte: nach Sommer. Eine dieser Suppen habe ich aus der gigantischen Kohlrabieernte zubereitet. Weil es Winter ist und ich meine unter dem Gartenentzug leidende Seele streicheln muss, habe ich sie heute gegessen. Als ich sie aß, war der Garten gegenwärtig - und mit ihm all seine Düfte, seine Geräusche und Farben...
Lassen wir also noch einmal Revue passieren, wie die Grundlage der Suppe heranwuchs: im Frühjahr habe ich sie in meiner Wohnung gesät und vorgezogen, bis das Wetter es zulies, die Pflanzen in die Freiheit des Gartens zu entlassen.
Die Kohlrabi "Superschmelz" war der Gigant in meinem Garten. Über 2 Kg brachte sie, nach zunächst sehr blattlastigem Wachstum, im Oktober auf die Waage. Und sie machte ihrem Namen alle Ehre: trotz des beträchtlichen Gewichtes waren alle 3 Knollen zart und überhaupt nicht holzig.
Der einzige Nachteil war, dass die Kohlrabi am Ende unglaublich viel Platz im Gemüsebeet beanspruchte.
Zwei der Knollen legten sich, wegen des großen Gewichts, irgendwann auf die Seite in mein Beet. Geschadet hat es ihnen nicht.
Also -plopp - das Glas geöffnet, einen Schuss Sahne in die Suppe, eine Chorizo aus dem Kühlschrank gekramt, fertig ist die perfekte Mahlzeit für kalte Winterabende. Eine Kerze anzünden, ein Glas Wein - und der Winter kann einem nichts mehr anhaben!
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ich glaube wir müssen uns noch ein wenig gedulden...seufz, bis es anfängt mit der gartenarbeit.lg sibylle
AntwortenLöschenDas waren ja wirklich Prachtexemplare. Die Idee aus Kohlrabi ein leckeres Crèmesüppchen zu kochen ist definitiv eine gute Idee - nur Not auch mit gekauften Kohlrabi. Ich mag solche Gemüsesüppchen jetzt im Winter immer gerne.
AntwortenLöschenLieben Gruß
Elke
P.S. Guten Appetit!
Hallo,
AntwortenLöschenmein Name ist Martin Koch. Ich finde Ihre Seite wirklich Klasse. Haben Sie an einer Kooperation Interesse? Meine Seite ist http://www.gartenbau.org
Grüße
Martin Koch
@Martin Koch,
AntwortenLöschenVielen Dank für die Blumen!
Aber nö, habe ich nicht. Nichts für Ungut, aber dies ist ein unkäufliches und unbestechliches Blog über mich, über Städte und Gärtner. Und ich bin nunmal schrecklich verliebt in meine Freiheit!
Das Gartenmädchen
Bravo Gartenmädchen! Für den Post, aber auch für den freien Blog. Ich mach's ebenso.
AntwortenLöschenDieses Erlebnis vom Kohlrabipflänzchen, über den Riesenkohlrabi bis hin zur leckeren Suppe, das hat man halt nur, wenn man selber anbaut. Und das ist es doch wert! Ich möcht's nicht missen!
Lieben Gruss, Brigitte
Schöne Bilder, die die Vorfreude wecken...
AntwortenLöschenIrgendwie unglaublich, dass Praktiken, die früher ganz normal waren, heute schon so besonders wirken. Wie schnell etwas in Vergessenheit geraten kann... macht schon nachdenklich. Wir sind durch Tiefkühlkost und Massenproduktion verführbar, dabei schmecken die Gemüse aus dem Garten einfach so viel besser, auch nach Monaten. Ich koche sehr viel Tomaten fürs ganze Jahr ein und möchte es nicht missen müssen!
Liebe Grüße
Elisabeth
Mmmmh, das sieht ja lecker aus! Und ganz superschön, wie du uns diese Suppe präsentierst - einfach perfekt!
AntwortenLöschenLiebe Grüsse und einen wunderbaren Tag wünsch ich dir.
Ida
Jetzt bin ich aber wirklich auf Deine Superschmelzernte neidisch. Meine Pflanzen wollten letztes Jahr partout keine Knollen bilden und eine großartige Blattmasse hatten sie auch nicht. Ich frage mich woran es gelegen hat. Dieses Jahr versuche ich es auf jeden Fall nochmal mit selbst vorgezogenen Pflänzchen...
AntwortenLöschenLiebe Grüße von Bärbel