Mittwoch, 24. August 2011

Wäsche, die fabelhaft nach Garten riecht


Manchmal sieht man vor Bäumen den Wald nicht. Ein Beispiel dafür bin ich mit meinem Wäscheleinenproblem: Wäschständer in kleinen Stadtwohnung sind furchtbar, sie stehen überall im Weg und in der Wohnung riecht es wie in einer Wäscherei. In vielen Mietshäusern gibt es aus diesem Grund einen "Trockenboden". Ein Trockenboden ist ein verstaubter, verrümpelter Dachboden, auf dem die ganz Hartgesottenen ihre Wäsche zum Trocknen aufhängen. Sie ist danach verstaubt, riecht nach verrümpeltem Dachboden - aber die Wohnung ist frei von großen Wäscheständern und Wäschereigeruch. Ich finde beides blöd, entschied mich aber bislang immer für die Variante, in der ich meine Wäsche in der Wohnung trocknete.

Natürlich warf ich, gerade im Sommer, des öfteren einen sehnsüchtigen Blick in den Garten, dessen warmer Wind ein schnelles Trocknen versprach. Und in meinen kühnsten Träumen stand eine "Wäschespinne" auf dem gepflasterten Teil des Gartens. Eine Wäschespinne? Ja! Ich meine diese in ihrer Funktion großartige und in ihrer Optik desaströse Erfindung, die das Trocknen von viel Wäsche auf wenig Raum im Freien ermöglicht.

Nun, nach Jahren des Träumens, konfrontierte ich mich endlich mit der nackten Realität. Es ist Sommer, im Garten weht ein warmer Wind - was zum Teufel macht die Wäsche in meiner Wohnung? Worauf also noch warten? Ich pfeif' auf die Wäschespinne, die in ferner Zukunft auf mich warten könnte!

Sekunden später fand ich mich, mit Paketschnur ausgerüstet, im Garten und spannte meine erste wackelige Wäscheleine. Es passt genau die Hälfte einer Maschinenladung auf die Leine. Das ist nicht viel, aber ich bilde mir ein, dass die im Garten getrocknete Wäsche so fabelhaft nach Garten riecht... Wäre ich doch eher auf die Idee mit der Wäscheleine gekommen!

Sonntag, 21. August 2011

Gemüse im Staudenbeet


Da ich in meinem letzten Post schon von ungewöhnlichen Kombinationen in meinem Garten berichtet habe, kommt hier eine weitere Notiz von einer großartigen Kombination! Mein Spitzwirsing wächst nämlich in diesem Jahr am Rande eines ganz kleinen, halbschattigen Staudenbeeets zwischen Storchenschnabel und Frauenmantel. Salat- und Kohlpflanzen am Beetrand sind eine großartige Möglichkeit, das Gemüsebeet unauffällig auf den ganzen Garten auszuweiten, ohne ihm das Aussehen eines Ackers zu verleihen!

Mittwoch, 17. August 2011

Bohne und Rose


Bohne und Rose sind eine großartige Kombination! Nein, ich meine das ausnahmsweise nicht kulinarisch - wobei ein talentierter Koch da bestimmt auch etwas kreieren könnte (ja, du darfst dich angesprochen fühlen!)- sondern im Garten. Genauer: am Gartenzaun.

Stadtgärtner werden das Problem kennen, dass sie in ihren Gärten keinerlei unbeobachtetes oder abgeschirmtes Plätzchen haben. Auch wenn Zaunbegrünung gegen Blicke aus dem 5 Stockwerk eher symbolisch hilft, sorgt sie dafür, dass man sich am Sitzplatz irgendwie wohler fühlt. So sind wir Menschen, wir mögen unsere kuscheligen Ecken!

Als ist meinen Garten anlegte fand ich, am Boden liegend vor dem Zaun, eine kleine Wildrose die tapfer zu überleben versuchte. Inzwischen ist sie ein meterhohes, stattliches und zufriedenes Gewächs und begrünt den Maschendrahtzaun so gut sie kann.

In diesem Jahr hat sie dabei auch noch einen Helfer: eine weiße Prunkbohne, auch Feuerbohne genannt. Für Gärtner mit wenig Platz im Garten sind Zäune der perfekte Ort für Bohnen! Nun ragen die ersten Schoten aus meiner Zaunbegrünung - ein herrlicher, ungewohnt Anblick, an den ich mich Jahr für Jahr gewöhnen könnte!

Freitag, 12. August 2011

Zucchini


Die Zucchini reifen! Ich freu mich so sehr, denn ich habe ganz besondere Sorten in meinem Garten, die ich auf dem Markt niemals bekommen würde. Auf dem Foto ist die "Libanese white bush" zu sehen, ein Sorte mit für Zucchini auffallend cremigem, sehr feinen Fruchtfleisch und der bezeichnenden hellen Schale!

Wie der Zufall es will, erreichen meine Kräuter auch gerade ihren absoluten Aromenhöhepunkt und so gesellte sich der Majoran in meiner Küche zu der Zucchini.


In Begleitung von Zwiebeln und Tomaten kam alles in meine Pfanne und wurde ein wenig geschmort. Ich habe leider kein Foto von dem fertigen Essen, denn es duftete so gut, dass ich vor Aufregung das Fotografieren vergaß!

Aber weich auf Giersch gebetett wachsen noch viele Kürbisse heran - vielleicht denke ich, bevor ich sie verspeise, daran, die Gerichte zu fotografieren!

Dienstag, 2. August 2011

Die Königsspinne


Ehre wem Ehre gebührt - das weiß man ja. Und wen verehrt der Gärtner mehr, als die unzähligen Spinnen, die in seinem Garten wichtige Arbeiten erledigen?

Zugegeben: es ist eine Verehrung, die manchmal auf merkwürdige Art und Weise ihren Ausdruck findet. Zum Beispiel wenn ich kreischend aus dem Gartenhäuschen rase, weil eine gefühlt metergroße und rennwagenschnelle Spinne aus meinem Gartenhandschuh klettert wenn ich ihn anziehen will. Oder wenn ich Gänsehaut bekomme, weil am Gartentisch plötzlich eine Spinne auf mich zugelaufen kommt.

Man sollte es so sehen: wer mir Gänsehaut verursacht und mich zum Kreischen bringt, der muss ja wichtig sein! Das haben sonst nur Boybands geschafft - und da war ich noch Teenager.

Die Spinne ist die geheime Königin meines Gartens - und besonders des Gartenhäuschens. Anscheinend weiß sie das auch und setzte sich deshalb heute Morgen selbstbewusst in die Mitte der größten Sonnenblume. Natürlich, jede Königin braucht einen Thron!

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