Donnerstag, 27. Januar 2011

Erde kaufen


Ich hatte früher nur einen Balkon und zuvor eine Dachterasse zum Gärtnern. Deshalb weiß ich aus eigener Erfahrung, dass wichtige Themen, wie der Kauf von Erde, kaum Beachtung finden . Das ist schade für alle, die ausschließlich in Töpfen und Kübeln gärtnern und ihre Erde kaufen müssen.

Eine der Schwierigkeiten dabei ist, den Ansprüchen biologischem Gärtnerns gerechte Erde zu finden. Torffreie Blumen- und Gemüseerde ist inzwischen zwar fast überall erhältlich - torffreie Aussaaterde dagegen eine echte Seltenheit. Nachdem ich mal im März die ganze Stadt danach abgegeklappert habe und ein Baumarktmitarbeiter mir am Ende ernsthaft erklären wollte, dass es generell keine torffreie Blumenerde gäbe, hatte ich die Schnauze voll und bemühte Google. Ich wurde rasch fündig: die Firma Neudorff hat eine torffreie Anzuchterde mit dem Namen NeudoHum auf den Markt gebracht - ich habe sehr gute Erfahrungen mit ihr gemacht.

Aber wie kommt die Erde nahhause? Glücklich sind Balkongärtner, die ein Auto und einen Baumarkt oder Gartencenter in der Nähe haben. Ich habe keins von beiden. Deshalb können mich die Menschen hin und wieder sehen, wie ich schwitzend, mit verdreckten Klamotten und vor Anstrengung rotem Gesicht, 2 Säcke mit 40 l Erde durch die Stadt schleife und in den Bus nachhause hiefe. Das ist anstrengend, aber machbar. Nur was ist mit Menschen, die, etwa aus gesundheitlichen Gründen, nicht mehr in der Lage sind zu solchen Kraftakten? Oder die sicht schlichtweg solche Auftritte ersparen wollen? Und was ist, wenn die gewünschte Erde in der Umgebung nicht verfügbar ist? Inzwischen gibt es zum Glück viele Onlineshops, bei denen man Erde bestellen kann. Das geht fix und sie wird bequem nachhause geschickt.

Ein Beispiel ist die Pflanzotheke, die sich bei mir durch wirklich schnellen und günstigen Versand bewährt hat. Ein weiterer Onlineshop ist auch noch Gartenversand-Omega.

Ratsam ist es außerdem, Blumenerde auf dem Balkon mit anderen Substraten zu vermischen. Damit gemeint ist zum Beispiel Perlite oder Seramis. Das hat einen doppelten Effekt: die Erde im Blumentopf kann besser Feuchtigkeit speichern und die Blumentöpfe sind nicht so schwer. Seramis bzw. Blähton gibt es fast in jedem Drogerie- oder Supermarkt, da Zimmerpflanzen, die in Hydrokultur wachsen, darin eingepflanzt werden. Perlite gibt es in Baumärkten, aber auch in diversen Onlineshops.

9 Kommentare:

  1. Hab zwar alles in der Nähe (nebst Lärm und Feinstaub), trotzdem mag ich diese reminder sehr. Man kann nicht nur geistig für die UMwelt sein und im echten Leben alles beim Alten lassen.
    Das dritte Foto ist klasse!

    LG Elisabeth

    AntwortenLöschen
  2. Ich hol nur noch 20L-Säcke mit dem Fahrrad, das ist machbar.
    Neudohum konnte mir noch kein Baumarkt bieten, leider...
    Danke für die Online-Versender.
    VG
    Elke

    AntwortenLöschen
  3. Da hast Du wohl Recht! Erde kaufen ist ein leidiges Thema. Wir haben zwar einen großen Garten und dazu noch einen großen Komposthaufen, aber fast nur Erde aus kompostierten Laub. Sie ist für Gemüsepflanzen viel zu scharf und daher müssen wir jedes Jahr ein wenig zukaufen. Bis jetzt besorgte ich die Erde immer im Gartencenter, allerdings will ich sie heuer mal von der städtischen Kompostieranlage holen.

    Das mit den Online-Versendern ist eine tolle Idee, doch nach Österreich wird meist nur geliefert, wenn man bereit ist hohe Versandgebühren zu berappen.

    lg kathrin

    AntwortenLöschen
  4. Den Omega-Gartenversand kannte ich bisher noch nicht - interessant!

    Aber wenn ich mir die Preise so angucke ziehe ich für das vorgestellte Produkt den Schneckprofi htt://www.schneckenprofi.de vor, auch die Versandkosten sind wesentlich günstiger.

    @Katrin auch in diesem Fall sieh dir mal den Schneckenprofi an - 5,90 € Versand nach AT...

    Liebe Grüße, Jan

    AntwortenLöschen
  5. Ist ein sehr wichtiges Thema für Gärtner, ganz allgemein auch. Es gibt nämlich durchaus auch schlechte oder minderwertige Erden, wie du weißt.

    Danke auch für die Links!

    LG, Brigitte

    AntwortenLöschen
  6. Die Problematik kenne ich ebenfalls. Ich wohn ziemlich weit draussen und komm eigtl. nur sehr selten mit geeigneten Transportmitteln zu Blumenhändlern. Da habe ich mal nach einer Alternative gesucht und etws gefunden, was sich "gepresste Kokoserde" nennt http://www.baldur-garten.de/produkt/768/Pflanz-Erde+aus+Kokos-Faser/detail.jsf . Der Vorteil liegt ganz einfach darin, dass sich aus 650g Gewicht zum Tragen etwa 10-11 Liter Erde ergeben sollen. Hat jemand Erfahrung damit? Wäre ja wirklich eine super Alternative, wenn man sich nicht abschleppen will.

    AntwortenLöschen
  7. Erde aus Kokosfasern besteht zu 100 % aus gepressten Kokosfasern. Der Nährwert für die Pflanhzen ist gleich Null. Dafür eignen sich die Kokosfasern sehr gut als organisches Material zum auflockern der Erde.
    Auf Grund der Bakterien oder Pilze an der Oberfläche der Kokosfasern eignen sie sich auch sehr gut als Ersatz für Torfpreßlinge zur Anzucht. Soweit mir bekannt verhindern die Mikriorganismen auf den Kokosfasern die Ausbreitung von pflanzenschädigenden Mikroorganismen.Insbesondere für wertvolle Samen kann das von Vorteil sein.

    AntwortenLöschen
  8. Ich finde das wir mit den Torf- bzw. Blumenerden zu leichtfertig umgehen. Wenn ich die Geranien in diesem Jahr neu gekauft habe, dann nehme ich die Erde aus den Kästen vom letzten Jahr und arbeite sie einfach wieder auf. Mit Dünger und Stickstoff (Hornspähne und vielleicht Langzeitdünger. Warum sollte ich hierfür neue Erde kaufen? Meine Geranien sind jedes Jahr toll gewachsen. Seht ihr das auch so?
    Deine/Eure Meinung wäre mir wichtig.
    LG Ulla

    AntwortenLöschen
  9. @ Ulla: In meinen Augen sollten wir KEINEN Umgang mit Torferde haben, weder rücksichtsvollen noch leichtfertigen. Klar ist es besser Torferde widerzuverwerten, sie erst gar nicht zu benutzen ist aber das beste. Ansonsten gebe ich dir Recht: Erde 'verdirbt' ja nicht, es gibt keinen Grund sie wegzuschmeißen. Es sei denn, Schädlinge haben sich in ihr breit gemacht - aber das ist ein anderes Thema. Zum Düngen von 'gebrauchter' Erde habe ich auch eine Meinung: Ein bisschen Hornspäne sind für viele Pflanzen super. Und, nebenbei bemerkt, Hornspäne SIND Langzeitdünger. Da braucht es eigentlich keinen Zusatz von konventionellem Dünger - zumal die meiste Blumenerde schon überdüngt ist. Ich möchte auch anmerken, dass es nicht im Sinne biologischen Gärtnerns ist, ausgelaugte Erde immer erneut synthetisch aufzubereiten. Dafür gibt es die Fruchtfolge in Beeten, die auch in Töpfen anwendbar ist. Natürlich - auf dem Balkon ein schwieriges Thema. Aber irgendwie auch machbar! Ich bin der Meinung, dass die meisten viel zu viel Dünger verwenden. Gerade Geranien brauchen nicht viel. Aber wie inmmer geht hier Probieren über Studieren! Dem Kerngedanken, dass Erde wiederverwendet werden muss- statt immer neu gekauft zu werden, stimme ich absolut zu!
    Viele Grüße,
    das Gartenmädchen

    AntwortenLöschen

Follower