Freitag, 28. Mai 2010

Biologisches Stadtgemüse


Im letzten Jahr wurde der Stadtgarten erst von mir angelegt. Obwohl ich da natürlich auch schon mein Gemüsebeet hatte, waren die Erträge eher klein. Ich erntete ein paar Tomaten, Rattenschwanzrettich, immerhin eine einzige Paprika, ein paar mickrige Buschbohnen und das war's. Fertig. Die Radieschen wurden nicht dick, der Mangold nie größer als 10 cm, die Rauke keimte erst garnicht und der Kohl bildete erst Ende Oktober zögerlich Köpfe. Das war frustrierend. Nun, ein Jahr später, nachdem ich den Boden über den Winter mit Kalk und einer dicken Mulchschicht versorgt habe, im Frühling mit ein bisschen Hornspänen geholfen habe, ihn liebevoll pflege und bemuttere - da legt mein Gemüsebeet plötzlich richtig los.

Mangold (das ist tatsächlich noch der aus dem letzten Jahr) kann fast einmal die Woche geerntet werden. Die Knollen der Radieschen schauen bereits aus der Erde und die Saubohne macht mich ja ohnehin seit Ende März glücklich. Die Zuckerschoten wachsen problemlos und die Salate bilden langsam riesige, große Köpfe. Es geht doch!

Besonders freut mich dieser kleine gärtnerische Erfolg, weil jahrzehntelang in meinem Hinterhofgarten nichts getan wurde. Alle waren der Meinung, dass der Boden durch die jahrelange Lagerung von Bauschutt und Müll "kaputt" sei. Als wäre Erde ein altes, schrottes Auto. Noch im letzten Jahr wurde ich ein wenig belächelt mit meinem Versuch im "Garten" Gemüse zu ziehen. Jetzt zeigt sich, dass man auch aus dem absolut vernachlässigten Stück Erde einen wundervollen, fruchtbaren Garten schaffen kann. Liebe Stadtmenschen: nur Mut! Geht in die Hinterhöfe, schafft Gärten! Stadterde ist keine tote Erde!

9 Kommentare:

  1. Hallo Gartenmädchen! Wirklich toll, was bei dir alles leckeres wächst! Den Garten zu bemuttern hilft wirklich, bei mir wuchs erst alles richtig schön, seitdem ich mit dem Kompostieren angefangen habe. Leider habe ich keine sonnige Ecke mehr frei für Gemüse - nur der Topinambur wuchert auch im Halbschatten. VG

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  2. Hallo!

    Geht in die Hinterhöfe und schafft Gärten - das finde ich toll. Es wäre wünschenswert wenn mehr Stadtmenschen sich ein Herz fassen würden und sich um die Hinterhöfe kümmern würden. Man sieht ja bei dir, dass man viel daraus machen kann.

    Liebe Grüße,
    GartenGnom Pandea

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  3. ...schön sieht es aus und dein Fleiß wird nun eben belohnt, prima, immer weiter so...lG Geli

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  4. Liebes Gartenmädchen,

    da sieht man mal wieder, es gibt kaum was, was nicht geht.

    Ich freue mich mit Dir über Deinen Erfolg, eigenes Gemüse zu ernten ist doch was ganz Feines.

    An Pfingsten habe ich uns mit Tomaten- und Paprikapflänzchen eingedeckt, ich bin mal gespannt, wann wir die ersten Früchte ernten können.

    Die Zuckerschoten interessieren mich auch, wann rechnest Du da mit der ersten Ernte ?

    Herzliche Grüße
    und ein schönes Wochenende
    wünscht Dir
    Anke

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  5. Das wäre optimal, wenn das alle machen würden! Stell dir vor, wie schön die Gärten und wie zufrieden die Menschen wären.

    Ich finde es toll, wie dein Garten jetzt aussieht. Die Mühe lohnt sich, auch wenn man das Gemüse billig beim Discounter kaufen könnte. Es ist die Zufriedenheit, die unbezahlbar ist.

    Lieben Gruss ins WE, Brigitte

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  6. @Anke: ...um ehrlich zu sein, habe ich keine Ahnung wann ich die Zuckerschoten ernten kann, da ich sie zum ersten Mal in meinem Leben anbaue. Es sind zwei verschiedene Sorten, einmal "Schweizer Riese" und eine gelbschotige (Name hab ich gerade vergessen) von Dreschflegel. Ich schätze die haben sowieso verschiedene Erntezeitpunkte. Ich warte mal ab, aber werde bestimmt berichten!

    @Brigitte: "Es ist die Zufriedenheit, die unbezahlbar ist" - genau was ich denke! Das ist das Großartige!!!

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  7. Hallo Gartenmädchen,
    das ist doch ein toller Erfolg. Hoffentlich hat du weiterhin Glück mit dem Salat. Meiner (Pflücksalat) hat sich auch zunächst ganz gut entwickelt, dann ist plötzlich einer nach dem anderen kaputt gegangen, als würde irgendwas die Wurzeln abfressen. Zwei hab ich noch, die ich gerade zweimal etwas "beerntet" habe für jeweils ein Salatschüsselchen. Ich muss mich da noch schlauer machen.
    Lieben Gruß
    Elke

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  8. Siehst Du, Geduld und Mühe zahlen sich aus. In unserer Stadt sieht man zuweilen auch im Altstadtgebiet Gemüsegärten. Ich habe früher auch Gemüse gehabt, es gedieht auch nicht immer so optimal. Aber ich hatte durch meine 3 Kinder auch nicht so sehr viel Zeit. Da war das Gemüse eher eine nette biologische Beigabe. Heute gehts mir nicht viel anders. Durch meine alte kranke Mutter, zu der ich bald täglich fahre, bleibt auch nicht so viel Zeit. Man muß sich doch ein wenig um alles kümmern, sonst wird es nichts. Schon allein das Gießen an der Terrasse ... hab' zwar einen Mann, der das auch übernehmen könnte, aber Männer ... heute hat er mir mit dem Rassenmäher Lavendel und Schnittlauch abgemäht ;-)
    Aber vielleicht wirds später nochmal was mit Tomaten, Radieschen, so ein paar Kleinigkeiten ...

    Eigenes Gemüse ist doch Gold wert und geschmacklich unübertroffen, das sieht man immer wieder am Beispiel Tomaten. Selbst Bio-Tomaten,d ie ich gekauft habe, kommen da nicht heran.

    Lieber Gruß
    Sara

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  9. Ojeoje.. das entmutigt mich ja ein bisschen für mein erstes Jahr. Nunja. Wir werdem sehen... *seufz*

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