Dienstag, 26. März 2013

Salat auf der Fensterbank im Norden

In diesem Sommer habe ich weder einen eigenen Garten noch einen Balkon zur Verfügung, sondern nur ein paar sehr breite Fensterbänke. Das ist an sich kein Problem, würden die Fensterbänke nicht in nördliche Richtung zeigen und sich somit im Vollschatten befinden.

Zum Glück ist der Anbau von Gemüse und Kräutern ohne direktes Sonnenlicht ist keinesfalls unmöglich, erfordert aber einige Einschränkungen. Sonnenanbeter wie Chili, Tomate, Zucchini, Basilikum, Rosmarin oder Lavendel können an solchen Orten nicht erfolgreich kultiviert werden. Natürlich sterben sie nicht sofort, aber sie kümmern elend vor sich hin, sind krankheitsanfällig und bieten kaum Ertrag. Dafür können andere Pflanzen durchaus im lichten Schatten wachsen wie Schnittlauch, Petersilie, Kerbel, Pimpinelle, Liebstöckel, Beinwell, Salat, Mangold, Spinat oder Radieschen.

Ein weiteres Problem bei einer Wohnung mit Nordfenstern ist, dass die Pflanzen nicht in der Wohnung vorgezogen werden können. Die schlechten Lichtverhältnisse lassen die Pflanzen schießen, sie werden lang, schlaff und kraftlos und verenden schließlich. Man muss sich also mit der Direktsaat draußen auf der Fensterbank versuchen oder vorgezogene Pflänzchen auf dem Wochenmarkt oder im Gartencenter kaufen.

Weil ich allerdings bekanntlich zu der ungeduldigen Sorte Gärtnerinnen gehöre, trickse ich in diesem Jahr ein wenig. Das Wetter ist nämlich noch viel zu winterlich und kalt, um Salatpflanzen draußen keimen zu lassen. Und vorgezogene Pflanzen möchte ich aber auch nicht, denn ich habe noch viel Saatgut aus dem letzten Jahr.

Die Lösung bieten sehr kälteunempfindliche Salatsorten. Sie können in der Wohnung gesät werden und keimen, um anschließend nach draußen verfrachtet zu werden. Die geringen Temperaturen können ihnen nichts anhaben, vorausgesetzt, man gibt ihnen ein paar Tage Zeit, um sich langsam an die Kälte zu gewöhnen (etwa, indem man sie zuerst nur stundenweise rausstellt). Wie auf den Bildern zu sehen ist, habe ich mich heute an's Werk gemacht und die ersten Samen gesät. Nun steht der erste Kasten am Fenster wo ihm der Vietnameische Koriander und eine keimende Zwiebel Gesellschaft leisten. Nun heißt es Daumendrücken, dass der Schnee rasch schmilzt und es milder wird, damit die kleinen Keimlinge in 1-2 Wochen draußen kräftig wachsen können!


4 Kommentare:

  1. Hej,

    vom Nordfenster zum Nordgarten (nicht ganz ausschließlich etwas Westen ist dabei. Da bin ich gespannt, welche Erfahrungen Du teilst, bei mir ist seit Dezember draußen Knoblauch im sonnigeren Teil gesetzt.
    Ach ja und in Schweden lebe ich auch, das heißt vorerst nichts ins Freie, das kann in diesem Jahr sowieso länger dauern, es ist noch seeeeehr kalt.:-(

    Gruß
    smultron

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  2. da werden die Pflänchen garantiert nicht von Schnecken verspeist. Sollte ich mir auch überlegen ;-)
    Ein Vorteil von Nordfenstern ist jedenfalls, dass sie nicht verbrennen können, weil die Sonne dranknallt und das ist ja auch nicht zu verachten. Kräuter und so kleinere Sachen sind toll, wenn man sie einfach schnell mal beim kochen zupfen kann.
    Salat im Balkonkisterl ist allerdings hardcore, zu deutsch: Nur von leidenschaftlichen GärtnerInnen angedacht, finde ich super!
    liebe Grüße und ein schönes Osterfest
    Elisabeth

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    1. "Ein Vorteil von Nordfenstern ist jedenfalls, dass die Pflanzen nicht verbrennen können", (sorry zu schnell getippt)

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  3. Hallo Gartenmädchen - wo ist dein Hinterhofgarten hin? Dieses Jahr nur Nordfenster? Letzte Woche habe ich all deine schönen Posts über das liebevolle Anlegen deines kleinen Gemüsegarten gelesen...so toll!! - da ich in der selben Stadt lebe, ist es ja noch so kalt, dass man nix draußen machen kann - aber ich hab mir auch, wie du überlegt, Salat draußen zu ziehen und halt nachts mit rein zu nehmen...mal sehen ;))
    liebe Grüße
    Kathrin

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