"Wie lange willst du die Wäsche denn eigentlich noch hängen lassen?" Stichelte neulich meine Schwester, "die ist doch langsam auch nicht mehr weiß und duftend, wenn sie da so lang hängt!"
Ja, ja, ja... keiner lässt Wäsche über einen Monat irgendwo hängen, auch nicht in seinem Blog außer dem chaotischen Gartenmädchen, dass den Kopf voller Zeugs hat. Aber ehrlich - ich schwöre es!- sie hing nur so lang im Blog. Die im Garten hab ich abends wieder abgenommen. Wirklich! Für alle die sich fragen, was ich sonst so, vom Wäsche abhängen abgesehen, stadtgartentechnisch gemacht habe, kommt nun hier eine Zusammenfassung des leider blogeintragfreien Septembers:
Ich habe Massen an Bohnen von meinem Prunkbohnen-Wildrosen-Zaun geerntet. Die Prunkbohne wächst und wächst und bis heute kann ich sie beernten!
Ich war in Berlin und habe für alle umweltbewussten Gartenmädchen und Gartenjungs fotografiert, wie humorbegabte Berliner mit Tetrapacks einen Beitrag für die Schöneberger Tierwelt leisten...
Ich fotografierte das Unkraut - äh, den Begleitwuchs- der in den meisten Städten wild wächst...
Ich erntete Sanddorn am Nord-Ostsee Kanal und machte daraus eine fabelhafte Marmelade und einen Likör...
Ich war natürlich auch im eigenen herbstlichen Garten fleißig...
Sehr fleißig sogar...
Ich machte ein paar Ausflüge auf's Land und freute mich über den farbenfrohen Bewuchs mancher Stoppelfelder...
Ich freute mich über den Herbst im Umland der Stadt...
...und dann war plötzlich der 11. Oktober. Wie schnell die Zeit vergeht!
Dienstag, 11. Oktober 2011
Mittwoch, 24. August 2011
Wäsche, die fabelhaft nach Garten riecht
Manchmal sieht man vor Bäumen den Wald nicht. Ein Beispiel dafür bin ich mit meinem Wäscheleinenproblem: Wäschständer in kleinen Stadtwohnung sind furchtbar, sie stehen überall im Weg und in der Wohnung riecht es wie in einer Wäscherei. In vielen Mietshäusern gibt es aus diesem Grund einen "Trockenboden". Ein Trockenboden ist ein verstaubter, verrümpelter Dachboden, auf dem die ganz Hartgesottenen ihre Wäsche zum Trocknen aufhängen. Sie ist danach verstaubt, riecht nach verrümpeltem Dachboden - aber die Wohnung ist frei von großen Wäscheständern und Wäschereigeruch. Ich finde beides blöd, entschied mich aber bislang immer für die Variante, in der ich meine Wäsche in der Wohnung trocknete.
Natürlich warf ich, gerade im Sommer, des öfteren einen sehnsüchtigen Blick in den Garten, dessen warmer Wind ein schnelles Trocknen versprach. Und in meinen kühnsten Träumen stand eine "Wäschespinne" auf dem gepflasterten Teil des Gartens. Eine Wäschespinne? Ja! Ich meine diese in ihrer Funktion großartige und in ihrer Optik desaströse Erfindung, die das Trocknen von viel Wäsche auf wenig Raum im Freien ermöglicht.
Nun, nach Jahren des Träumens, konfrontierte ich mich endlich mit der nackten Realität. Es ist Sommer, im Garten weht ein warmer Wind - was zum Teufel macht die Wäsche in meiner Wohnung? Worauf also noch warten? Ich pfeif' auf die Wäschespinne, die in ferner Zukunft auf mich warten könnte!
Sekunden später fand ich mich, mit Paketschnur ausgerüstet, im Garten und spannte meine erste wackelige Wäscheleine. Es passt genau die Hälfte einer Maschinenladung auf die Leine. Das ist nicht viel, aber ich bilde mir ein, dass die im Garten getrocknete Wäsche so fabelhaft nach Garten riecht... Wäre ich doch eher auf die Idee mit der Wäscheleine gekommen!
Sonntag, 21. August 2011
Gemüse im Staudenbeet
Da ich in meinem letzten Post schon von ungewöhnlichen Kombinationen in meinem Garten berichtet habe, kommt hier eine weitere Notiz von einer großartigen Kombination! Mein Spitzwirsing wächst nämlich in diesem Jahr am Rande eines ganz kleinen, halbschattigen Staudenbeeets zwischen Storchenschnabel und Frauenmantel. Salat- und Kohlpflanzen am Beetrand sind eine großartige Möglichkeit, das Gemüsebeet unauffällig auf den ganzen Garten auszuweiten, ohne ihm das Aussehen eines Ackers zu verleihen!
Mittwoch, 17. August 2011
Bohne und Rose
Bohne und Rose sind eine großartige Kombination! Nein, ich meine das ausnahmsweise nicht kulinarisch - wobei ein talentierter Koch da bestimmt auch etwas kreieren könnte (ja, du darfst dich angesprochen fühlen!)- sondern im Garten. Genauer: am Gartenzaun.
Stadtgärtner werden das Problem kennen, dass sie in ihren Gärten keinerlei unbeobachtetes oder abgeschirmtes Plätzchen haben. Auch wenn Zaunbegrünung gegen Blicke aus dem 5 Stockwerk eher symbolisch hilft, sorgt sie dafür, dass man sich am Sitzplatz irgendwie wohler fühlt. So sind wir Menschen, wir mögen unsere kuscheligen Ecken!
Als ist meinen Garten anlegte fand ich, am Boden liegend vor dem Zaun, eine kleine Wildrose die tapfer zu überleben versuchte. Inzwischen ist sie ein meterhohes, stattliches und zufriedenes Gewächs und begrünt den Maschendrahtzaun so gut sie kann.
In diesem Jahr hat sie dabei auch noch einen Helfer: eine weiße Prunkbohne, auch Feuerbohne genannt. Für Gärtner mit wenig Platz im Garten sind Zäune der perfekte Ort für Bohnen! Nun ragen die ersten Schoten aus meiner Zaunbegrünung - ein herrlicher, ungewohnt Anblick, an den ich mich Jahr für Jahr gewöhnen könnte!
Freitag, 12. August 2011
Zucchini
Die Zucchini reifen! Ich freu mich so sehr, denn ich habe ganz besondere Sorten in meinem Garten, die ich auf dem Markt niemals bekommen würde. Auf dem Foto ist die "Libanese white bush" zu sehen, ein Sorte mit für Zucchini auffallend cremigem, sehr feinen Fruchtfleisch und der bezeichnenden hellen Schale!
Wie der Zufall es will, erreichen meine Kräuter auch gerade ihren absoluten Aromenhöhepunkt und so gesellte sich der Majoran in meiner Küche zu der Zucchini.
In Begleitung von Zwiebeln und Tomaten kam alles in meine Pfanne und wurde ein wenig geschmort. Ich habe leider kein Foto von dem fertigen Essen, denn es duftete so gut, dass ich vor Aufregung das Fotografieren vergaß!
Aber weich auf Giersch gebetett wachsen noch viele Kürbisse heran - vielleicht denke ich, bevor ich sie verspeise, daran, die Gerichte zu fotografieren!
Dienstag, 2. August 2011
Die Königsspinne
Ehre wem Ehre gebührt - das weiß man ja. Und wen verehrt der Gärtner mehr, als die unzähligen Spinnen, die in seinem Garten wichtige Arbeiten erledigen?
Zugegeben: es ist eine Verehrung, die manchmal auf merkwürdige Art und Weise ihren Ausdruck findet. Zum Beispiel wenn ich kreischend aus dem Gartenhäuschen rase, weil eine gefühlt metergroße und rennwagenschnelle Spinne aus meinem Gartenhandschuh klettert wenn ich ihn anziehen will. Oder wenn ich Gänsehaut bekomme, weil am Gartentisch plötzlich eine Spinne auf mich zugelaufen kommt.
Man sollte es so sehen: wer mir Gänsehaut verursacht und mich zum Kreischen bringt, der muss ja wichtig sein! Das haben sonst nur Boybands geschafft - und da war ich noch Teenager.
Die Spinne ist die geheime Königin meines Gartens - und besonders des Gartenhäuschens. Anscheinend weiß sie das auch und setzte sich deshalb heute Morgen selbstbewusst in die Mitte der größten Sonnenblume. Natürlich, jede Königin braucht einen Thron!
Mittwoch, 27. Juli 2011
Niemals aufgeben!
Es ist Hochsommer, mein kleiner Garten sieht grün, lebendig und gesund aus. Das ist jedoch alles andere als selbstverständlich. Das es noch anders war, als ich mit diesem Blog online ging, hat mir heute ein altes Foto gezeigt. Damals waren die beiden meterhohen Tannen des Gartens im Frühling gefällt worden. Ein fürchterlicher Zeitpunkt, denn danach war der frisch angelegte Garten wieder eine Baustelle. Ohne Rasen, ohne Beete und ohne die vielen Tulpen, Krokusse und Frühlingsblüher die ich gepflanzt hatte.
Es war mein großes Glück, dass mir viele meiner Freunde zur Seite standen und mit mir den Garten wieder anlegten. Dieses Foto nahm ich ein paar Wochen später auf. Es zeigt den Garten ganz nackt und kahl. Und nun, ein großzügiges Jahr später, ist von dem Drama in meinem Garten nichts mehr zu sehen. Er ist wieder zu einer herrlichen kleinen Oase inmitten der Stadt geworden!
Es ist die Zeit, die viele Wunden heilt und über die Dinge Gras wachsen lässt - im wahrsten Sinne des Wortes.
Montag, 25. Juli 2011
...ob sie jemals wiederkommt?
Aber natürlich, keine Sorge, ich bin schon wieder da. Und gelobe Besserung, was die Regelmäßigkeit meiner Blogeinträge betrifft!
Heute zeige ich ein paar Bilder von den Blüten in meinem Garten. Das sind eine ganze Menge. Zwar sind die Frühlingsblüten der Phacelia, des Storchenschnabels und das Meer der Vergissmeinnicht fort, selbst der Rittersporn ist verblüht (ob ich ihn dieses Jahr erstmals zu einer zweiten Blüte bringen kann?) aber dafür haben nun andere Blüten ihren großen Auftritt!
Ich habe ja bekanntlich ein Farbkonzept in meinem Garten: als ich die Stauden setzte hatte ich irgendwo gelesen, dass Blau die Farbe für kleine Gärten sei, die sie wahrhaft riesig erscheinen lassen würden. Wie man sieht, verfolge ich dieses Konzept jedoch mit großer Nachlässigkeit. Mein Garten hat also eher eine Farbskala zum Konzept - die ich je nach Blüte bis auf Gelb - oder Rottöne -und eigentlich alle Farben-ausdehne... Die Chefin des Gartens bin ja zum Glück ich und nicht irgendein Gartenmagazin!
Die Blüte meines heißgeliebten Zierlauchs ist in diesem Jahr endlos lang. Erstaunlicherweise blühen die einzelnen Zwiebeln auch stark zeitlich versetzt. Während manche schon lang verblüht sind stehen andere noch in voller Pracht da!
Die Ringelblumen gehören zu den Blumen, für die ich auf das Farbkonzept pfeife. Sie stehen im Gemüsebeet und beginnen von dort ihren sanften Eroberungsfeldzug in den ganzen Garten. Ich lasse sie selbstverständlich gewähren - ihre Vielfalt an Farben und Formen liebe ich viel zu sehr, um gegen sie vorzugehen. Außerdem haben Ringelblumen die fröhlichste Ausstrahlung von allen Blumen. Gerade in den letzten, sehr verregneten Tagen hielten sie munter strahlend die Stellung im Garten und stimmten mich bei jedem Blick aus dem Fenster froh...
Die Strockrosen die ich im letzten Jahr ausgeät habe blühen in diesem Jahr erstmals. Sie stehen direkt neben dem Sommerflieder und richten sich dort majestätisch neben ihm hoch. Ich liebe ihre dunklen, samtigen Blüten mit den hell leuchtenden Staubgefäßen!
Mittwoch, 29. Juni 2011
Eine kostbare Schote
Kennt ihr das? Dass alles was rar ist, so kostbar und fantastisch scheint? Heute hatte ich wieder so ein Erlebnis. Denn ohne dass ich zuvor Blüten entdeckte, hing plötzlich die erste Zuckerschote am Rankgerüst. Sie war dort noch ganz allein, alle anderen Pflanzen blühen noch nicht einmal. Eine faszinierende Tatsache für mich als Gärtnerin! Um diese frühreife Schote gebührend zu ehren fotografierte ich sie, pflückte sie und trug sie sorgsam in meine Küche, wo ich sie liebevoll auf einem Butterbrot platzierte. Darauf schmeckte sie so gut, wie eine Zuckerschote nur schmecken kann, wenn man nur eine einzige hat. Zumindest vorerst - denn ich hoffe, es werden noch viele folgen!
Montag, 27. Juni 2011
Der Schwarze-Johannisbeeren-Tag
Weil ein Freund von mir, der nicht namentlich genannt werden möchte, immer sehr unzufrieden ist, wenn ich lange nicht über Essen berichte, gibt es jetzt ein Post über Johannesbeeren. Über Schwarze Johannesbeeren genau genommen und über den letzten Freitag. An dem wurde mir nämlich klar, dass es Zeit wird, die Beeren zu ernten.
Den Johannisbeerstrauch habe ich im Frühling 2010 gepflanzt, woraufhin er verstört auf Blüten -und dementsprechend natürlich auch Beeren- verzichtete. In diesem Jahr hatte er den Pflanzschock jedoch überwunden und ich erntete eine große Schale Beeren. Einen Teil verwendete ich für mein favorisiertes Frühstücksgericht: Kaiserschmarrn (das einzige, was man als Mädchen mit chronisch leerem Kühlschrank und leerer Brottruhe immer fix machen kann).
Während ich den Kaiserschmarrn aß überlegte ich, was ich mit dem Rest der Beeren anstellen könnte. Cassislikör habe ich noch aus dem letzten Jahr. Esgibt auch viel spannendere Verwendungsmöglichkeiten: Cassissenf, Johannisbeerchutney (zu Ziegenkäse?), Johannisbeerketchup, Sorbet, Sirup, als Raviolifüllung oder im Risotto...
Die Entscheidung viel auf das Chutney. Also ruckzuck eine Ziebeln hervorgekramt, Koriandersamen und Fenchelsamen geröstet und gemörsert. Die Zwiebel glasig braten, dann die Gewürze und eine handvoll schwarze Johannisbeeren dazugeben, einköcheln lassen, mit Salz und Zucker abschmecken - fertig. Dazu gab es am Abend einen Salat - natürlich auch frisch aus dem Hinterhof.
Nachdem ich zum Abendbrot Feta mit Chutney gegessen hatte war der Tag leider vorbei und ich konnte keine Johannisbeeren mehr essen. Ein paar sind allerings noch am Strauch und ich habe mir vorgenommen mit ihnen eine kleine Johannisbeer Tarte Tatin zu machen.
Freitag, 24. Juni 2011
Land- äh... Stadtwirtschaft in Detroit
Es ist verflixt und zugenäht: die Tage sind zu kurz und meine Blogzeit fehlt. Immer wenn ich in den Garten rennen will um Fotos zu machen, regnet es in Strömen oder es ist Nacht und der Garten liegt im Dunkeln. Daher müssen sich noch alle gedulden. Weil aber keiner wochenlang immer nur das Lied vom Blumenmann aus dem letzten Post hören soll, gibt es hier was Neues: eine großartige Dokumentation über urban farming in Detroit. Eine unglaubliche Sache und ein toller Link, auf den mich Anika aufmerksam gemacht hat. Vielen Dank!
Montag, 13. Juni 2011
Es gibt ein Leben vor der Gartentür!
Der Nachteil daran: manchmal nimmt dieses Leben so viel Platz in Anspruch, dass keine Zeit zum Bloggen ist.
Och Mensch, nicht traurig sein, das wird auch wieder anders! Um weiter in grüner Stimmung zu bleiben, hier ein Liedchen von Jürgen.
Och Mensch, nicht traurig sein, das wird auch wieder anders! Um weiter in grüner Stimmung zu bleiben, hier ein Liedchen von Jürgen.
Sonntag, 29. Mai 2011
Kartoffeln im Eimer anbauen
Wo ein kleiner alter Eimer hinpasst, da können auch Kartoffeln angebaut werden. Auf Balkonen, auf winzigen Hinterhöfen, in kleinen Ecken, auf Mauervorsprüngen und in Vorgärten. Als ich früher noch nichts als einen Balkon hatte, stand dort im Sommer immer ein Eimer in der Ecke, natürlich mit Kartoffeln. Interessant wäre bestimmt auch mal der Anbau in einem Treppenhaus, damit habe ich allerdings noch keine Erfahrung gemacht. Vielleicht hat ja jemand Lust, zu experimentieren und zu berichten?
Die Lichtverhältnisse sind meiner Erfahrung nach nicht so bedeutsam wie bei Tomaten, Chilis oder Bohnen. Auch unter schwierigen Bedingungen kann man gute Erfolge erzielen. Ein wenig Wasser muss vorhanden sein, das war's allerdings schon an Voraussetzungen.
Als erstes sollte man die Kartoffeln im März oder April vorkeimen lassen. Das ist nicht zwingend notwendig, sorgt aber für einen kleinen Vorsprung, wenn die Kartoffeln im April gesetzt werden. Damit die Keimung einsetzt sollte man sie an einen kühlen, hellen Ort legen. Ich nehme zum Beispiel immer meine Fensterbank.
Als Pflanzkartoffel kann man praktisch jede Kartoffel nehmen die unbehandelt ist. In Supermärkten werden sie manchmal mit keimhemmenden Mitteln behandelt, das ist für uns als Gärtner natürlich schlecht. Biokartoffeln- oder eben auch Pflanzkartoffeln (die allerdings unverhältnismäßig teuer sind) reichen vollkommen.
Hat die Kartoffel begonnen zu keimen, kann sie in den Eimer gesetzt werden. Natürlich muss der Boden des Eimers zuvor mit ein paar Löchern versehen worden sein - Staunässe lässt Kartoffeln sofort verfaulen! Man bedeckt den Boden des Eimers mit Erde und legt die Kartoffeln darauf. Sie sollten sich nicht berühren, es dürfen aber trotzdem gerne mehrere pro Eimer sein. Dabei muss darauf geachtet werden, dass die Keime nach oben zeigen. Anschließend bedeckt man die Knollen soweit mit Erde, dass sie nicht mehr hervorschauen.
Wer keine vorgekeimten Kartoffeln hat muss nicht verzagen, mit ungekeimten klappt das auch - es braucht eben nur ein bisschen länger.
Nach ein paar Tagen oder Wochen schauen die ersten Blätter der Kartoffeln aus der Erde. Dann muss die Kartoffel angehäufelt werden. Das ist ganz einfach und bedeutet lediglich, dass sie nun wieder vorsichtig mit Erde bedeckt wird, bis die Blätter nicht mehr zu sehen sind.
Sobald erneut Blätter hervorschauen häufelt man wieder an. Das sollte ungefähr 2-3 Mal geschehen. Dabei das Gießen auf keinen Fallvergessen!
Ist der Eimer schließlich voll mit Erde, darf die Kartoffel von nun an ungestört wachsen. Geerntet wird weit nach der Blüte, wenn die oberirdische Pflanze im Spätsommer zu verwelken beginnt. Wer mit seiner Anzucht zu spät dran ist, kann die Pflanze vor den ersten Frösten auch in ein Gewächshaus, Wintergarten, Treppenhaus o.ä. tragen. Ich habe letztes Jahr ganz verspätet meine Kartoffeln in einem der blauen Ikeasäcke angebaut, weshalb ich sie im November, kurz bevor sie verspätet reif wurden, in's Treppenhaus retten konnte.
Also, ihr Balkon- Hinterhof und Topfgärtner da draußen, Kartoffelanbau ist wirklich kinderleicht und erfordert nicht mehr Platz als ein Eimer!
Freitag, 27. Mai 2011
Einer macht es immer anders
...nur bin das normalerweise ich. Ich schüttle die Samenstände des wilden Wiesenkerbels, damit er sich in meinem Garten ausbreitet, statt ihn zu jäten, ich wünsche den Schnecken in meinem Gemüsebeet "guten Appetit!" statt sie zu vernichten und ich freue mich über das viele fröhliche Unkraut in den Terrassenfugen.
Nun blühen in meinem Hinterhof wieder die Akelei in so vielfältigen Farben und Formen, dass ich sofort die Kamera zückte um ein paar Bilder zu machen.
Da entdeckte ich plötzlich, inmitten der Farbskala von rosa, flieder, blau und lila etwas knallrotes. Was war das? Staunend stand ich da: eine der Akelei hatte beschlossen, es mal anders zu machen.
"Nö, kein bock auf kitschige Mädchen- und Märchenfarben!" verkündet sie, "ich find das doof. Ich mach das anders, ich will leuchtend rot sein!"
So viel Eigensinn überzeugt mich natürlich, und so habe ich sie ermuntert, weiter ihren individuellen Weg zu gehen. Das war's dann mal wieder mit meinem Farbkonzept in dem Staudenbeet, aber ich akzeptiere Minderheiten und Individualisten. Tu' ich wirklich, auch in meinem Garten.
Mittwoch, 25. Mai 2011
Zucchini- und Kürbisblüte
In diesem Jahr habe ich zwei Sorten Zucchini und einen sogenannten "blauschaligen" Kürbis vorgezogen. Die blaue Schale ist allerdings, den Fotos die ich von ihm finden konnte nach zu urteilen, eher taubengrau. Ist aber auch schnurz - denn er soll hervorragend schmecken und im Anbau robust sein.
Da mein Boden zu mager für die Vorlieben von Zucchini und Kürbis sind, habe ich sie, wie bereits im letzten Jahr, Ende April wagemutig in Kübel gepflanzt und in den Hinterhof gestellt.
Bislang gedeihen sie dort prächtig und erfreuen mich durch ihre riesengroßen, leuchtenden Blüten. Zum Teil kann ich sogar schon die Fruchtansätze erkennen. Ich hoffe das Wachstum wird weiter so problemlos laufen, im letzten Jahr hat sich mein Kürbis ja etwas seltsam benommen...
Wer übrigens zu viele Blüten an seinen Pflänzchen hat, der sollte sie unbedingt einmal essen. In Teig ausgebacken oder gefüllt sind sie eine Delikatesse!
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