Donnerstag, 28. April 2011

Melancholische Blüten


Vor langer Zeit hatte ich mal im Frühling großen Liebeskummer. In dieser Zeit sprachen mir zwei Blumen besonders aus dem Herzen: das Tränende Herz und das himmelblaue Vergissmeinnicht. Sie wachsen seitdem gemeinsam in meinem halbschattigen Staudenbeet und schmachten dort in jedem Frühling einander an - sie sind die Herzschmerzkombination für traurige Gärtnerherzen und melancholische Frühlingsnächte.

Das Vergissmeinnicht habe ich aus einem anderen Garten mitgebracht, es begann sofort sich bei mir auszubreiten. Das rosarote Tränende Herz habe ich aus dem Gartencenter mitgebracht, wo es jämmerlich halb vertrocknet um 50% reduziert verscherbelt wurde. Natürlich musste ich das traurige Herz retten! Ich nahm es mit in meinen Garten und pflegte es dort gesund. Es war überhaupt nicht schwer, es brauchte nur Zuwendung, Wasser und ein geschütztes Plätzchen.

Siehe da, in diesem Frühling geht es ihm hervorragend. Es blüht, gedeiht und ist größer als je zuvor!

Ach, eigentlich wissen wir Gartenmädchen und -jungs das ja auch schon lange: nichts kann ein tränendes Herz so gesund pflegen, wie ein wunderschöner Garten und ein paar Blüten, die uns aus der Seele sprechen!

Dienstag, 26. April 2011

Leider keine Banane


Stadtmenschen können sehr erheiternd wirken, wenn sie mit Natur konfrontiert werden. Zur Zeit sorgt meine majestätische Kaiserkrone in der Nachbarschaft für großes Aufsehen und Spaß meinerseits.

Eine Freundin fragte mich tatsächlich, ob "das Gelbe" ein Kürbis sei. Das amüsierte mich schon wirklich sehr. Deutlich übertroffen wurde das allerdings durch die Frage eines Nachbars, ob es der Bananenpflanze im Hinterhof denn im Winter nicht zu kalt werden würde.

Was soll man da noch antworten?

Montag, 25. April 2011

So herrlich wild...


ist inzwischen meine kleine Grünfläche. Die beiden Gänseblümchen, die ich in meinem Gemüsebeet entdeckt hatte und liebevoll umquartiert habe, fühlen isch inzwischen im Rasen zuhause. Außerdem blühen vereinzelt Muscari und Löwenzahn. Wenn ich jetzt noch irgendwann und irgendwo im Gärtchen Klee entdecken würde, wäre mein Rasenglück perfekt!

Samstag, 23. April 2011

Es geht rund im Gemüsebeet!


So früh im Jahr sah es wohl noch nie so gut aus in meinem Gemüsebeet. Leider wissen die Leser meines Blogs nichts davon, weil ich kaum zum Bloggen komme - das wird hiermit geändert.

Radieschen und Rucola habe ich ja schon vor einigen Wochen gesät - es ist ihnen großartig bekommen. Gerade dem Rucola kann man beim Wachsen förmlich zuschauen! Die Radieschen habe ich mit einem Saatband ausgesät - angeblich entfällt so das Vereinzeln. Ich habe allerdings den Eindruck, dass sie viel zu eng stehen, oder was meint ihr?

Kohlrabi und Salat habe ich vorgezogen und Anfang April ausgepflanzt. Sie fühlen sich auch pudelwohl, habe ich den Eindruck. Besonders erleichtert bin ich, dass bislang alles der Trockenheit trotzt und sich im Wachstum unbeirrbar zeigt. Meine Regentonne ist inzwischen fast leer, aber es widerstrebt mir so furchtbar, nun den Gartenschlauch am Wasserhahn anzuschließen und mit Leitungswasser zu gießen. Wie absurd wäre es, mein Biogemüse so zu pflegen?

Der Grünkohl und der Palmkohl in meinem Beet beginnen gerade zu blühen. Es sind wunderschöne, zartgelbe Blüten! Ich möchte gerne beginnen, mein eigenes Saatgut anzubauen. Da mir die Sortenreinheit meines Gemüses schnurz ist, sollte es problemlos funktionieren!

Meine Kürbis- und Zucchinipflanzen gedeihen prächtig, sie durften die warmen Tage draußen verbringen und scheinen sich an der Sonne sehr zu erfreuen. Meine Tomaten dagegen bleiben konstant hutzelig und kleiden sich in merkwürdig hellem, ungesunden Grün. Es ist zum Haare raufen, gerade wenn ich sie mit den Holgi sein Garten seine Tomaten vergleiche, die schon Ende März echte Giganten waren...

Meine Zuckerschoten habe ich nun vorgestern, wie im 2010 in letzter Minute, ausgesät. Das Rankgerüst habe ich aus Zweigen selbergebastelt. Es ist tatsächlich einfach nur zusammengsteckt und zusammengewoben ohne es irgendwie zu fixieren. Ich hoffe es hält auch sehr rankwütige Zuckerschoten aus!

Montag, 18. April 2011

Ihr wisst ja, wo ich bin...


ihr kennt das ja noch, aus dem letzten Jahr. Ein paar Tage im Frühling bin ich unerreichbar. Das liegt daran, dass ich alle Zeit bei meiner überwältigenden, blühenden Mirabelle verbringe. Wenn sie blüht, ist alles anders. Der Blick aus dem Fenster in den Hinterhof - ja, der ganze Hinterhofgarten ist ein anderer! Diese festliche Blütenkrone gibt allem so viel Glanz und Schmuck, so viel Eleganz und Frohsinn!

Ein paar Stunden unter ihrem schneeweißen, von Bienen umsummten Blütendach sind wie der erste Schnee an einem klirrend kalten Winterabend, wie frischer Kaffee an einem perfekten Sonntagmorgen mit dem Liebsten, wie der Duft von Lavendel und das Zirpen der Grillen an einem Spätsommertag, wie ein großes Fest mit allen Menschen die man liebt, wie der Geruch von Meerwasser an einem glücklichen Strandtag, wie das Lachen von Andi, wie die ersten Sonnenstrahlen nach langer Regenzeit und wie der erste warme Windhauch auf den Straßen nach einem langen, kalten, dunklen Winter.

Ihr werdet es also verstehen, wenn ich unauffindbar scheine: ich stehe entrückt und verträumt, selig lächelnd unter der Mirabelle und erhole mich von dem dunklen Winter. Wer auch ein Stück von meinem Glück möchte oder einmal erleben, wie Blütenblätter auf uns herabregnen, ist herzlich eingeladen - die Mirabelle ist alt und groß, es ist genug Platz für alle da!

Mittwoch, 13. April 2011

Duftveilchen


Dies ist mal wieder eine Liebeserklärung, ich möchte meine Verliebtheit quasi in die Welt hinausjauchzen! Sie gilt dem Duftveilchen, einer der unauffälligsten und schönsten Blumen überhaupt. Sie wächst gerne unter lichten Gehölzen und mag im Sommer sogar eher schattige Plätze. Sie ist klein und trotz ihrer feinen, leuchtenden Blüten kaum verbreitet. Es ist ein Mauerblümchen, jedoch mit geheimen Qualitäten.

Das es sich in unser Gärten und Balkonen so selten findet hat bestimmt den Grund, dass es einem nicht in jedem Gartencenter, Baumarkt oder jeder Gärtnerei hinterhergeschmissen wird. Wer ein Duftveilchen kaufen will muss manchmal lange suchen. Wer es jedoch gefunden hat, dieses kleine rührende dufte Pflänzchen, wird es nie wieder hergeben wollen!

Duftveilchen wirken zart und zerbrechlich, man möchte sie beschützen und pflegen. Ihr lieblicher Duft ist ein hinreissender Kontrast dazu - ich könnte den ganzen Tag an ihnen schnuppern. Ihre Blüten können Liköre oder Desserts aromatisieren oder kandiert zur luxuriösen Verzierung werden. Ihre jungen Blätter finden außerdem Verwendung in Salaten.

Was natürlich jede fabelhafte Pflanze noch fabelhafter macht ist, wenn sie sich ausbreitet. Und das tut das Duftveilchen! Natürlich nicht stark, nein, es reisst nicht rasch die Herrschaft riesiger Flächen an sich! Sondern Stück für Stück breitet es sich mit Hilfe von Ausläufern sanft und langsam aus. Und ich verknalltes Gartenmädchen stehe verzückt daneben und verliere mein Herz immer mehr an diese niedlichen, leuchtende, zarte und duftenden Pflanze!

Montag, 11. April 2011

Zwischenstand von der Fensterbank


Auf der Fensterbank gibt es langsam wieder Gerangel und Gedrängel: die Pflänzchen die ich in der Wohnung vorziehe werden immer größer. Die einzige Ausnahme in diesem Jahr sind meine Chilis, die kontinuierlich kleine hutzelige Pflänzchen sind. Sie sehen aus, als hätte ich sie vor 4 Wochen erst gesät. Groß und kräftig sollten sie gerade sein, mit vielen Blättern!

Dafür tut sich eine Tomatenpflanze ganz besonders hervor, die ihren Geschwistern einfach davonwächst. Sie ist dreimal so groß und viel kräftiger. Eine so große Differenz zwischen Pflanzen der gleichen Aussaat habe ich noch nie gesehen!

Die Sonnenblumen habe ich am 20. März gesät, was ein bisschen zu früh war (typisch!). Sie wird langsam ein wenig zu groß für die Fensterbank und ich hoffe, es bilden sich trotzdem kräftige Blumen.

Unschlüssig bin ich auch was die Zukunft des einjährigen Kümmels betrifft. Er hat eine Größe erreicht, in der er unbedingt pikiert werden sollte. Da ich aber nicht die geringste Lust verspüre 200 Kümmelpflänzchen zu pikieren und in kleine Töpfchen zu setzten, werde ich ihn entweder schon jetzt ausquartieren oder büschelweise pikieren.

Mein Basilikum "Serata" verweilt schon ewig im Keimblattstadium, was jedoch auch nicht ungewöhnlich ist. Er legt meistens eine lange Pause ein, bis er endlich das erste richtige Blattpaar entwickelt - ab dann gibt es kein Halt mehr: er wächst und wächst. Ein merkwürdiges Verhalten, dass ich auch nur von Basilikum kenne.

Die Langweiler der diesjährigen Anzuchtsaison sind eindeutig die Verbena bonariensis. Es entwickelten sich aus ca. 40 Samen 4 mikroskopisch kleine Keimlinge, die seit einer gefühlten Ewigkeit unverändert bleiben. Noch langweiliger ist nur die Saat der Studentenblume "Orange gem", die tut nämlich nichts. Sie liegt einfach so rum, keimt nicht, quillt nicht, ja, sie verändert sich überhaupt nicht.

Besorgt bin ich trotzdem noch nicht, denn es sind noch mindestens 5 Wochen Zeit, bis alle Pflanzen in den Garten dürfen. In 5 Wochen können aus kleinen Pflänzchen enorme Gewächse werden!

Freitag, 8. April 2011

Begrünungsaktion in Berlin


Baumscheiben und Grünstreifen zu Begrünen verändert das Stadtbild, das habe ich gerade wieder feststellen können. Ich war ein paar Tage in Berlin und habe es dort an jeder Ecke gesehen: private kleine Beete im öffentlichen Raum. Ladenbesitzer bepflanzen die Baumscheiben vor ihren Geschäften, Cafébesitzer begrünen den Raum vor ihren Cafés und Anwohner bestücken die Grünstreifen vor ihren Häusern mit Stauden und Sommerblumen.

Was in manchen Statteilen in Berlin fast selbstverständlich ist, scheint in anderen Städten noch eine Seltenheit zu sein. Deshalb habe ich mich am meisten über einen großen Grünstreifen gefreut, der von Kindern und ihren Erziehern bepflanzt wurde. Finanziert wurde die Aktion von Spenden aus der Nachbarschaft. Solche Projekte haben pädagogische Zwecke, animieren zum Nachahmen, erfreuen das Auge von Passanten, heben die Wohnqualität der Anwohner und zeigen, dass wir entscheiden können, wie wir leben wollen. Bevor wir alle Energie in Jammern und Klagen über miserable Begrünungspolitik und jämmerliche monokulturelle Bepflanzungen mit Stiefmütterchen stecken, machen wir es doch einfach selber!

Mittwoch, 6. April 2011

Von dicken Bohnen und ganz großem Hunger


Die dicken Bohnen in meinem Gemüsebeet machen mir große Freude. Fast kein anderes Gemüse setzt so früh im Jahr einen saftigen, grünen Akzent in die leere braune Erde, die das Gemüsebeet im April zeigt.

Normalerweise werden dicke Bohnen im Februar direkt in's Gemüsebeet gesät, was durch den Schnee die letzten beiden Jahre bei mir jedoch nicht möglich war. Zum Glück habe ich festgestellt, dass die Aussaat in der Wohnung problemlos ist, die Bohnen können sobald der Boden schneefrei und einigermaßen aufgetaut ist, in den Garten verpflanzt werden. So habe ich nun schon das zweite Jahr kräftige Bohnenpflanzen, denen man beim Wachsen förmlich zusehen kann.

Heute entdeckte ich allerdings, dass ich nicht die Einzige bin, die sich an den Bohnen erfreut. Fraßspuren zeigten mir, dass irgendein Gartenbewohner enormen Appetit auf frisches Gemüse hat. Er war schnell entdeckt: eine kleine süße Nacktschnecke genoss das frühlingshafte Schlaraffenland in meinem Gemüsebeet!

Da ich zügellosen Appetit auf frisches Gemüse, gerade zu dieser Jahreszeit, natürlich gut verstehen kann, zwinkerte ich ihr zu, wünschte ihr "guten Appetit!" und störte sie nicht weiter bei ihrem Festmahl.

Sonntag, 3. April 2011

Was tut man gegen englischen Rasen?


Egal welche Gartenzeitschrift ich zur Zeit aufschlage - das ganz große Thema sind aktuell nicht nur Frühlingsblumen, sondern auch der sogenannte "englische Rasen": ein dunkelgrüner, dichter Rasen, frei von Begleitwuchs wie Blüten, Kräutern und Gräsern. Es scheint irgendwo tatsächlich Gärtner zu geben, die einen Rasen im Garten haben wollen, der aussieht wie Kunstrasen, ökologisch nutzlos ist und Massen an Unkrautbekämpfungsmitteln und Pflege braucht.

Doch wenn man sowas absolut nicht will, sondern einen fröhlichen, von Kräutern, Klee, Gänseblümchen, Schafgarbe und vielem mehr gespickten Rasen will, was kann man dafür tun? Oder, um es deutlich zu formulieren: Was tut man gegen englischen Rasen?

Eine derartig monokulturelle Rasenfläche stellt sich leider schnell ein, ist der Rasen gerade neu gesät. Im letzten Jahr keimte bei mir zwar die Rasensaat, die beigemischten Wildkräuter sowie die Kleesaat und vieles andere, wurde durch den gnadenlosen Wuchs des Rasens aber schließlich unterdrückt. Ich versuche jedoch auch die kleinen, erfolgreichen Kämpfer zu sehen: der Löwenzahn zum Beispiel, der sich stellenweise sein Plätzchen erkämpft hat. Ebenso der spitzblättrige Ampfer - von dem ewartete ich allerdings auch nichts anderes. Ansonsten bot sich im letzten Sommer genau das, was ich nicht wollte: ein monokultureller Rasen.

Im Frühling belebe ich die monochrome Fläche durch viele Blumen: Krokusse, Schneeglöckchen, meine spärlich wachsenden Winterlinge, Muscari und kleine Narzissen. Wie man an den letzten Einträgen von mir gesehen hat, klappt das auch mehr oder minder.

Einen großen Schritt voran ging es auch vor ein paar Tagen, beim Jäten des Gemüsebeetes. Ich entdeckte zwei wundervolle Stauden im Schutze der muckeligen Wintermulchschicht: Gänseblümchen! Welch ein Glück! Und so grub ich sie sorgfältig aus und pflanzte sie in meine kleine Rasenfläche. Nun sind dort also nicht nur der Ampfer oder Löwenzahn, sondern auch zwei rührend tapfere Gänseblümchen.


Freitag, 1. April 2011

Ihr votet und ich begrüne damit die Stadt!

Mauerblumen ist nominiert, und zwar bei den Superblogs 2011 in der Kategorie Garten, in der tatsächlich nahezu alle Gartenblogs nominiert sind, die ich gerne lese. Soweit so gut, und das Rennen machen bei solchen Abstimmungen Blogs mit vielen Lesern und Besuchern. Daher ist das Ganze nix für kleine Blögchen und Mauerblumen... Gefreut habe ich mich natürlich trotzdem riesig, dass ich vorgeschlagen wurde. Danke! Und Dabeisein ist schließlich alles!

Sollte ich unerwartet an eines der Preisgelder kommen, verspreche ich, werde ich es in Saatgut und Pflanzen investieren, ein paar Freunde zusammentrommeln und damit die Stadt begrünen und auf jedem Fleckchen, jedem Grünstreifen und verlassenen Beet selbst versamende Blumen säen. Hier gibt es viel zu wenige Fleckchen auf den Schmetterlings-, Bienen-, Hummel- und generell insektenfreundliche Bepflanzungen sind. Die würde ich, dort, wo sie ungestört existieren können, einsäen, pflegen - und natürlich davon berichten! Wieviel Phacelia, Mohn- und Calendulasaat usw. bekommt man wohl für 100 oder gar 250 Euro? Es müssen Massen sein... das reicht locker für meinen Stadtteil! Also votet hier bis zum 07.04.2011 (und alle eure Freunde, Nachbarn und Verwandte) für Mauerblumen.blogspot.com, denn jede Stimme zählt!

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