Sonntag, 29. Mai 2011

Kartoffeln im Eimer anbauen


Wo ein kleiner alter Eimer hinpasst, da können auch Kartoffeln angebaut werden. Auf Balkonen, auf winzigen Hinterhöfen, in kleinen Ecken, auf Mauervorsprüngen und in Vorgärten. Als ich früher noch nichts als einen Balkon hatte, stand dort im Sommer immer ein Eimer in der Ecke, natürlich mit Kartoffeln. Interessant wäre bestimmt auch mal der Anbau in einem Treppenhaus, damit habe ich allerdings noch keine Erfahrung gemacht. Vielleicht hat ja jemand Lust, zu experimentieren und zu berichten?

Die Lichtverhältnisse sind meiner Erfahrung nach nicht so bedeutsam wie bei Tomaten, Chilis oder Bohnen. Auch unter schwierigen Bedingungen kann man gute Erfolge erzielen. Ein wenig Wasser muss vorhanden sein, das war's allerdings schon an Voraussetzungen.

Als erstes sollte man die Kartoffeln im März oder April vorkeimen lassen. Das ist nicht zwingend notwendig, sorgt aber für einen kleinen Vorsprung, wenn die Kartoffeln im April gesetzt werden. Damit die Keimung einsetzt sollte man sie an einen kühlen, hellen Ort legen. Ich nehme zum Beispiel immer meine Fensterbank.

Als Pflanzkartoffel kann man praktisch jede Kartoffel nehmen die unbehandelt ist. In Supermärkten werden sie manchmal mit keimhemmenden Mitteln behandelt, das ist für uns als Gärtner natürlich schlecht. Biokartoffeln- oder eben auch Pflanzkartoffeln (die allerdings unverhältnismäßig teuer sind) reichen vollkommen.

Hat die Kartoffel begonnen zu keimen, kann sie in den Eimer gesetzt werden. Natürlich muss der Boden des Eimers zuvor mit ein paar Löchern versehen worden sein - Staunässe lässt Kartoffeln sofort verfaulen! Man bedeckt den Boden des Eimers mit Erde und legt die Kartoffeln darauf. Sie sollten sich nicht berühren, es dürfen aber trotzdem gerne mehrere pro Eimer sein. Dabei muss darauf geachtet werden, dass die Keime nach oben zeigen. Anschließend bedeckt man die Knollen soweit mit Erde, dass sie nicht mehr hervorschauen.

Wer keine vorgekeimten Kartoffeln hat muss nicht verzagen, mit ungekeimten klappt das auch - es braucht eben nur ein bisschen länger.

Nach ein paar Tagen oder Wochen schauen die ersten Blätter der Kartoffeln aus der Erde. Dann muss die Kartoffel angehäufelt werden. Das ist ganz einfach und bedeutet lediglich, dass sie nun wieder vorsichtig mit Erde bedeckt wird, bis die Blätter nicht mehr zu sehen sind.


Sobald erneut Blätter hervorschauen häufelt man wieder an. Das sollte ungefähr 2-3 Mal geschehen. Dabei das Gießen auf keinen Fallvergessen!

Ist der Eimer schließlich voll mit Erde, darf die Kartoffel von nun an ungestört wachsen. Geerntet wird weit nach der Blüte, wenn die oberirdische Pflanze im Spätsommer zu verwelken beginnt. Wer mit seiner Anzucht zu spät dran ist, kann die Pflanze vor den ersten Frösten auch in ein Gewächshaus, Wintergarten, Treppenhaus o.ä. tragen. Ich habe letztes Jahr ganz verspätet meine Kartoffeln in einem der blauen Ikeasäcke angebaut, weshalb ich sie im November, kurz bevor sie verspätet reif wurden, in's Treppenhaus retten konnte.

Also, ihr Balkon- Hinterhof und Topfgärtner da draußen, Kartoffelanbau ist wirklich kinderleicht und erfordert nicht mehr Platz als ein Eimer!

Freitag, 27. Mai 2011

Einer macht es immer anders



...nur bin das normalerweise ich. Ich schüttle die Samenstände des wilden Wiesenkerbels, damit er sich in meinem Garten ausbreitet, statt ihn zu jäten, ich wünsche den Schnecken in meinem Gemüsebeet "guten Appetit!" statt sie zu vernichten und ich freue mich über das viele fröhliche Unkraut in den Terrassenfugen.

Nun blühen in meinem Hinterhof wieder die Akelei in so vielfältigen Farben und Formen, dass ich sofort die Kamera zückte um ein paar Bilder zu machen.

Da entdeckte ich plötzlich, inmitten der Farbskala von rosa, flieder, blau und lila etwas knallrotes. Was war das? Staunend stand ich da: eine der Akelei hatte beschlossen, es mal anders zu machen.

"Nö, kein bock auf kitschige Mädchen- und Märchenfarben!" verkündet sie, "ich find das doof. Ich mach das anders, ich will leuchtend rot sein!"

So viel Eigensinn überzeugt mich natürlich, und so habe ich sie ermuntert, weiter ihren individuellen Weg zu gehen. Das war's dann mal wieder mit meinem Farbkonzept in dem Staudenbeet, aber ich akzeptiere Minderheiten und Individualisten. Tu' ich wirklich, auch in meinem Garten.

Mittwoch, 25. Mai 2011

Zucchini- und Kürbisblüte


In diesem Jahr habe ich zwei Sorten Zucchini und einen sogenannten "blauschaligen" Kürbis vorgezogen. Die blaue Schale ist allerdings, den Fotos die ich von ihm finden konnte nach zu urteilen, eher taubengrau. Ist aber auch schnurz - denn er soll hervorragend schmecken und im Anbau robust sein.

Da mein Boden zu mager für die Vorlieben von Zucchini und Kürbis sind, habe ich sie, wie bereits im letzten Jahr, Ende April wagemutig in Kübel gepflanzt und in den Hinterhof gestellt.

Bislang gedeihen sie dort prächtig und erfreuen mich durch ihre riesengroßen, leuchtenden Blüten. Zum Teil kann ich sogar schon die Fruchtansätze erkennen. Ich hoffe das Wachstum wird weiter so problemlos laufen, im letzten Jahr hat sich mein Kürbis ja etwas seltsam benommen...

Wer übrigens zu viele Blüten an seinen Pflänzchen hat, der sollte sie unbedingt einmal essen. In Teig ausgebacken oder gefüllt sind sie eine Delikatesse!

Dienstag, 17. Mai 2011

Die Gärten von New York

Alle Städter sind zur Zeit verrückt nach Gartenarbeit, jeder will nur über seinen Balkon oder Hinterhof reden. Nicht nur die Printmedien machen mit, sondern auch Fernsehsender, zum Beispiel arte. Zur Zeit gibts eine Doku über die Gärten in New York zu sehen. Gärtnern ist eben eine globale Leidenschaft!

Die Gärten von New York - videos.arte.tv

Montag, 16. Mai 2011

Vorfreude


Wo ich schon in meinem letzten Eintrag beim Thema Ernte war, kommt hier gleich noch eine Ergänzung zum Thema Vorfreude: voller Vorfreude erwarte ich nämlich die erste kleine Beerenernte meines Lebens. Meine Johannisbeere, die im letzten Jahr immerhin um die 13 klitzekleine Beeren trug, kommt dieses Jahr immerhin auf fast hundert.

Auch meine Stachelbeere, die ich vor dem Tod durch verdursten im Discounter zu einem Preis von -,99 Cent rettete, hat sich von ihrem Nahtod-Erlebnis erholt und trägt an ihren zarten verwachsenen Zweigen Stachelbeeren. Juchhu!

Samstag, 14. Mai 2011

Die Erntezeit hat begonnen!


Eine der schönsten Sachen am Gärtnern ist für mich nach wie vor das Ernten meines Gemüses und Obstes. Ich höre einfach nicht auf zu Staunen, dass ich ernte. Auf gewisse Art finde ich es einfach abstrakt, mich in der Stadt teilweise selbst zu versorgen. Es fühlt sich fast so abstrakt an, als würden in meinem Garten Pullover, Bettdecken, Zahnbürsten oder Bücher wachsen: Dinge, die ich sonst kaufen muss, bekomme ich kostenlos, selbstgemacht. Ich habe eine Beziehung zu den Dingen, die dort wachsen, ich weiß, was es bedeutet, wieviele Voraussetzungen erfüllt sein müssen, bis etwas wächst - wie zum Beispiel meine Radieschen.

Inzwischen schauten sie richtig aus der Erde heraus, sie lagen da und riefen mir zu, dass sie geerntet werden können. Sie sind so prächtig gewachsen in diesem Jahr! Ein Teil habe ich heute geerntet und freue mich unfassbar an diesen bunten, fröhlichen, blanken Kugeln. Diese Farben! Diese Formen! Diese Aromen! Diese Sortenvielfalt!

Für den Rucola wurde es auch höchste Zeit, ihn zu ernten. So früh im Jahr war ich noch garnicht darauf gefasst. Ich muss mich wieder richtig umgewöhnen, bevor ich auf den Wochenmarkt oder den Supermarkt gehe, zu schauen, was im Garten auf mich wartet...

Mittwoch, 4. Mai 2011

Themenwoche urban gardening

Vom Moustachio wurde ich auf die Themenwoche urban gardening der Zeit aufmerksam. In der Stadt zu Gärtnern ist nun ein Trend über den die Zeit berichtet. Bislang gibt es den unvermeidlichen Artikel über die Prinzessinengärten in Berlin und einen über den guerilla gardener erster Stunde: Richard Reynolds. Das sind natürlich nur zwei von vielen Artikeln, heute gibt es zum Beispiel einen, der erklärt, wie kompliziert das Gärtnern in einem Hinterhof ist, will man sich stets an jegliches Mietrecht halten und darüber en detail informiert sein.

Nachdem ich nun allerdings alle Artikel gelesen habe und bestens informiert bin, wie die hippen jungen Leute heutzutage in den Städten gärtnern, hört sich das ein bisschen fremd an. Aha, eine von denen bin ich also. Oder? Ach nee, da hüpf ich lieber aus der urban gardening Schublade raus und geh in den Garten, ein bisschen in der Erde wühlen...

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