Dienstag, 20. März 2012

Das erste Balkongemüse

Der März neigt sich dem Ende, überall grünt und blüht und sprießt es wie verrückt. Liebe Balkongärtner - nix wie raus auf den Balkon und die Frühlingsgefühle genießen!

Geht man jedoch enthusiastisch und voll Vorfreude auf den Balkon und es wollen sich partout keine Frühlingsgefühle einstellen, ist das kein Anlass zur Sorge, nein, das ist völlig normal. Denn in jedem Winter wird es aus dem Lieblingsplätzchen des Sommers eine Art Rumpelkammer, ein trostloser grauer Ort an dem Leergut, Gerümpel, alte Weihnachtsbäume und traurige Pflanzenleichen lagern. Kein Grund zu verzagen, so ein Balkon kann ganz fix hergerichtet sein. Das habe ich drei hinreissenden Mädels in Berlin bewiesen: in knapp einer Stunde wurde aus ihrem tristen Winterbalkon ein super Ort zum Kaffee trinken, schnacken, lesen, ausruhen, träumen - und natürlich gärtnern.
Da der Balkon im letzten Sommer schon bepflanzt war, waren zum Glück noch Erde und Töpfe vorhanden. Im musste nur ein bisschen Saatgut und ein paar Stauden besorgen. Wichtig für alle, die nun einen Balkon herrichten wollen ist, dass es für die meisten einjährigen Blumen noch zu früh ist! Die kommenden Nachtfröste kosten Geranien, Basilikum oder Koriander schnell das Leben. Besser man pflanzt jetzt erst die mehrjährige Kräuter wie Thymian, Oregano oder Schnittlauch. Wer es bunt haben möchte kann auch Narzissen, Veilchen oder Stiefmütterchen pflanzen, sie lassen sich in ihrer Blühfreude auch von kalten Temperaturen nicht irritieren. Überlebende Balkonstauden aus dem letzten Jahr können zurückgeschnitten werden damit sie ungehindert austreiben.
Auch Pflanzen, die für ihren Topf zu groß geworden sind, können nun umgetopft werden. Das gilt meist auch für gekaufte Kräuter, an deren Wurzeln man sehen kann, dass sie viel mehr Platz bräuchten. Gibt man ihnen einen größeren Kübel, werden sie es mit großer Wüchsigkeit danken!
Nach nur einer Stunde war aus dem Berliner Winterbalkon ein frühlingshafter Ort geworden. Die Bepflanzung ist bewusst nicht sehr bunt, weil die Mädels lieber Gemüse und Kräuter auf dem Balkon haben wollten als bunte Zierpflanzen. So entstand die Mischung aus Kräutern, optisch zurückhaltenden Veilchen und Gemüse. In den großen verzinkten Balkonkästen habe ich frühen Spinat, das Radieschen "Eiszapfen", Pflücksalat und Kopfsalat gesät. Sie kommen mit dem halbschattigen Standort relativ gut klar und sind auch im Topf gut zu kultivieren. Der Vorteil bei diesem früh angebauten Gemüse ist außerdem, dass es zum Teil schon Mitte Mai geerntet werden kann und die Kästen dann frei sind für robuste Buschbohnen oder Wildtomaten, die ebenfalls auf halbschattigen Standorten wie diesem überleben können.

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