Sonntag, 9. Januar 2011

Sprossen - Gärtnern im Januar


Sprossen selber zu ziehen ist ganz einfach. Man braucht dafür auch keinen dieser abenteuerlichen Sprossen- Apparaturen die überall erhältlich sind. Nein, es ist viel einfacher. Man braucht nur unbehandelte Samen, z.B. von Radieschen, Senf, Mungobohnen oder man greift auf eine Mischung für Sprossen zurück.

Die Samen aus denen man die Sprossen ziehen will, müssen ca. 12 Stunden in Wasser eingeweicht werden. Dann müssen sie, bis sie gegessen werden, morgens und abends einmal durchgespült werden. Für dieses Zweck gibt es auch die Keimapparate. Sie funktionieren so, dass man oben Wasser reingießt, es spült alle Sprossen durch, und sammelt sich unten: kein Keimling liegt so im Wasser und kann schimmeln. Wer jedoch nicht 365 Tage im Jahr eine Großfamilie mit Sprossen versorgen möchte, kann sich auch selber einen Behälter zur Keimung bauen.

Man benötigt einen Nagel, einen Hammer und ein Glas mit Schraubdeckel. Mit dem Nagel hämmert man kleine Löcher in den Deckel. Das war's dann auch schon und der Spaß kann losgehen:

Man füllt die Samen in das Glas (daran denken, dass die Sprossen am Ende ein Vielfaches an Platz beanspruchen!), gießt es mit Wasser voll, und lässt die Samen so 12 Stunden einweichen. Wer diesen Schritt vergisst dem kann es egal sein - es funktioniert nämlich auch ohne ihn, er beschleunigt den Keimvorgang eben einfach.

Ist die Einweichzweit vorüber schraubt man den Deckel auf das Glas und lässt durch die Löcher das Wasser ablaufen. So kann man das Glas auf die Seite gelegt aufbewahren un zweimal am Tag einfach den Deckel abschrauben, Wasser einfüllen, den Deckel erneut aufschrauben und das Wasser wieder abgießen.

Je nach Sprossensorte und Vorliebe des Sprossengärtners sind die Keimlinge nach 2-7 Tagen verzehrfertig.

Ob die Sprossen leuchtend grün und geschmacksintensiv oder blas, knackig und mild sind, kann durch Lichtentzug beeinflusst werden. Wer seine Sprossen im Dunkeln zieht, (z.B. in dem er das Glas in einen Schrank stellt oder mit lichtundurchlässigem Material beklebt) wird gebleichte, knackige Sprossen erhalten.

Zum Ziehen von Sprossen eignet sich nahezu jeder Samen:
Zum Beispiel Getreidesorten wie Weizen, Dinkel, Quinoa Hirse oder Amaranth. Es funktioniert natürlich auch mit Hülsenfrüchten, etwa Linsen, Erbsen, Kichererbsen oder mit Wurzelgemüse wie Sellerie, rote Bete, Radies, allen Rettichsorten oder Zwiebelgewächsen - großartig sticht hier Knoblauch heraus. Als typische Sprossensaaten findet man im Handel meist Alfalfa, Mungobohnen, Bockshornklee, Rotklee, Brokkoli, Rettich und Senf. Ich empfehle aber ein wenig Abseits des Gewohnten zu Experimentieren - Sprossen lassen sich nämlich auch aus (für den Zweck) ungewöhnlicheren Samen ziehen: wie wäre es mal mit Fenchel?

3 Kommentare:

  1. unsere überwinterungsstrategien ähneln sich. habe gerade meine sprossenreste eingeweicht, auch ohne große apperaturen. ich lasse sie in einem feinen sieb, mit teller drauf stehen und jedesmal wenn ich in der küche stehe brause ich die sprossen einmal gründlich ab.
    gruss sibylle

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  2. Statt durchlöchertem Deckel (der mit der Zeit zu rosten anfangen kann) spanne ich ein Stück alte Gardine oder Fliegengitter über die Gläser - das funktioniert prima.
    Fenchel anzukeimen finde ich eine prima Idee, werde es gleich ausprobieren.
    Keimende Grüße
    Karin

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  3. Das klingt wirklich toll - stand letztens in der Drogerie vor einem Sprossenglas und war schon kurz davor es zu kaufen. aber wozu hat man internet? und so habe ich nach alternativen gesucht und bin auf deinen blog gestoßen! werd das auf jeden fall mal ausprobieren! :)

    Viele Grüße,
    Anna

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