Chilis sind der alljährliche Auftakt zur Anzuchtsaison von Februar bis Mai. Sie keimen sehr unregelmäßig und langsam. Und überhaupt nur dann, wenn ihnen Temperatur und Luftfeuchtigkeit gefällt. Das erfordert vom Gärtner ein wenig Durchhaltevermögen. Wer das nicht aufbringen kann: egal! Denn selbst erfahrene, aber ungeduldige Gärtner, säen alljährlich mehrfach ihre Chilis nach, weil sie denken, das Saatgut habe seine Keimkraft verloren. Natürlich ist die Überraschung groß, wenn Ende Mai die vierfache Sorte Chilipflanzen vorgezogen ist! Wirklich, ihr glaubt nicht, wie oft ich das schon gemacht habe...
Daher: keine Sorgen, wenn sich 14 Tage in der Anzuchtschale kaum etwas tut. Manche Samen keimen nach drei Tagen, manche nach drei Wochen. So sind sie einfach. Wenn man das weiß, dann kann man damit sorglos umgehen.
Wichtig ist außerdem, wie bei jeder Aussaat, dass die Erde permanent leicht feucht (nicht nass!) ist. Ich decke den Aussaatbehälter immer mit Frischhaltefolie aus der Küche ab, damit die Feuchtigkeit nicht verdunsten kann. Sobald die Chilis keimen, nehme ich sie wieder ab, dann bildet sich kein Schimmel.
Die Temperatur ist auch ein entscheidender Faktor bei der Keimung. Chilis sind wahre Frostbeulen: bei 15°C keimen die meisten noch nicht einmal, ab 20°C ist es schon besser. Richtig keimfreudig werden sie jedoch erst bei 25 °C. Daher stelle ich die Aussaatschale zur Keimung auf die Heizung. Sobald diese geschafft ist, dürfen sie bei Zimmertemperatur (ca. 18-22 °C) groß werden.
Was man außerdem nie nach dem Umgang mit Chilis und ihrem Saatgut vergessen sollte: Hände waschen! Wer sich, nachdem er Chilisamen in der Hand hatte, die Augen reibt, wird nie vergessen, wie sie brennen und brennen und brennen...